Russische Hacker setzen auf neue Malware LOSTKEYS zur Spionage

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Russische Hackergruppen, die mit dem Namen COLDRIVER in Verbindung gebracht werden, haben eine neue Malware namens LOSTKEYS entwickelt, die im Rahmen einer Spionagekampagne eingesetzt wird. Diese Kampagne nutzt Social-Engineering-Techniken, die an ClickFix erinnern, um ihre Ziele zu erreichen.

Die Bedrohungsakteure, die unter dem Namen COLDRIVER bekannt sind, haben eine neue Malware namens LOSTKEYS entwickelt, die im Rahmen einer Spionagekampagne eingesetzt wird. Diese Kampagne nutzt Social-Engineering-Techniken, die an ClickFix erinnern, um ihre Ziele zu erreichen. Laut der Google Threat Intelligence Group (GTIG) ist LOSTKEYS in der Lage, Dateien von einer festgelegten Liste von Erweiterungen und Verzeichnissen zu stehlen sowie Systeminformationen und laufende Prozesse an den Angreifer zu senden.

Die Malware wurde in den Monaten Januar, März und April 2025 bei Angriffen auf aktuelle und ehemalige Berater westlicher Regierungen und Militärs, Journalisten, Think Tanks und NGOs beobachtet. Auch Personen mit Verbindungen zur Ukraine wurden gezielt angegriffen. LOSTKEYS ist die zweite maßgeschneiderte Malware, die COLDRIVER zugeschrieben wird, nach SPICA, und markiert eine Abkehr von den bisher bekannten Phishing-Kampagnen der Gruppe.

Die Angriffe beginnen mit einer gefälschten CAPTCHA-Verifizierung auf einer Köder-Website, bei der die Opfer aufgefordert werden, einen PowerShell-Befehl in das Windows-Ausführen-Dialogfeld einzufügen. Dieser Befehl lädt die nächste Nutzlast von einem Remote-Server herunter und führt sie aus, wobei er vor der Ausführung in virtuellen Maschinen Prüfungen durchführt, um die Erkennung zu umgehen.

Ein Base64-kodierter Blob wird in ein PowerShell-Skript dekodiert, das für die Ausführung von LOSTKEYS auf dem kompromittierten Host verantwortlich ist. Dies ermöglicht es den Angreifern, Systeminformationen, laufende Prozesse und Dateien von einer festgelegten Liste von Erweiterungen und Verzeichnissen zu sammeln. Wie bei SPICA wird angenommen, dass die Malware nur selektiv eingesetzt wird, was auf die gezielte Natur dieser Angriffe hinweist.

Die Entwicklung von ClickFix zeigt, dass diese Technik von mehreren Bedrohungsakteuren übernommen wird, um eine Vielzahl von Malware-Familien zu verbreiten, darunter ein Banking-Trojaner namens Lampion und Atomic Stealer. Angriffe, die Lampion verbreiten, verwenden Phishing-E-Mails mit ZIP-Dateianhängen als Köder. Im ZIP-Archiv befindet sich eine HTML-Datei, die den Empfänger auf eine gefälschte Landingpage mit ClickFix-Anweisungen weiterleitet, um den mehrstufigen Infektionsprozess zu starten.

In den letzten Monaten wurde die ClickFix-Strategie auch mit einer weiteren Taktik namens EtherHiding kombiniert, bei der Binance Smart Chain (BSC)-Verträge verwendet werden, um die nächste Nutzlast zu verbergen, was letztendlich zur Lieferung eines macOS-Informationsdiebs namens Atomic Stealer führt. Diese Angriffe haben etwa 2.800 legitime Websites kompromittiert, um gefälschte CAPTCHA-Eingabeaufforderungen zu bedienen.

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