LONDON (IT BOLTWISE) – Die Frage, ob die Milchstraße mit der Andromedagalaxie kollidieren wird, bleibt trotz neuer Erkenntnisse ungewiss. Eine aktuelle Studie, die Daten des Hubble-Weltraumteleskops und der Gaia-Mission der ESA kombiniert, zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision in den nächsten zehn Milliarden Jahren bei etwa 50 Prozent liegt.
Die Möglichkeit einer Kollision zwischen der Milchstraße und der Andromedagalaxie ist seit über einem Jahrhundert ein faszinierendes Thema in der Astronomie. Bereits 1912 wurde erkannt, dass sich der Andromedanebel, wie er damals genannt wurde, der Milchstraße nähert. Später stellte sich heraus, dass es sich bei Messier 31 um eine Galaxie handelt, die unserer Milchstraße ähnelt. Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops vor etwa einem Jahrzehnt deuteten darauf hin, dass eine Kollision in einigen Milliarden Jahren unausweichlich sei.
Galaxienkollisionen sind komplexe Ereignisse, die nicht unbedingt zu direkten Zusammenstößen von Sternen führen, aber intensive Sternentstehung auslösen können. Diese Prozesse können Sterne auf neue Umlaufbahnen katapultieren und die Struktur der Galaxien nachhaltig verändern. Eine neue Studie, die von einem internationalen Team unter der Leitung von Till Sawala von der Universität Helsinki durchgeführt wurde, stellt jedoch die Unvermeidbarkeit dieser Kollision in Frage.
Die Forscher kombinierten Daten von Hubble und der Gaia-Mission mit umfangreichen Simulationsrechnungen. Dabei berücksichtigten sie 22 verschiedene Faktoren, die den Verlauf einer möglichen Kollision beeinflussen könnten. Insgesamt führten sie 100.000 Simulationen durch, die bis zu zehn Milliarden Jahre in die Zukunft reichen. Das Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit einer direkten Kollision liegt bei etwa 50 Prozent.
Interessanterweise zeigt die Studie, dass die Milchstraße und Andromeda möglicherweise aneinander vorbeiziehen könnten, ohne zu kollidieren. Die zusätzliche Masse des Dreiecksnebels Messier 33 und der Einfluss der Großen Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie der Milchstraße, könnten die Bahnen der beiden Galaxien beeinflussen. Diese Faktoren tragen zur Unsicherheit über das Schicksal der Milchstraße bei.
In etwa der Hälfte der Simulationen fliegen die beiden Galaxien in einem Abstand von etwa einer halben Million Lichtjahren aneinander vorbei. Die dynamische Reibung und die gegenseitige Anziehungskraft könnten jedoch dazu führen, dass sie sich in ferner Zukunft wieder annähern und schließlich verschmelzen. In den meisten anderen Szenarien kommen sich die Galaxien nicht nahe genug, um eine Verschmelzung zu verursachen.
Die Studie zeigt, dass das bislang favorisierte Szenario einer frontalen Kollision in vier bis fünf Milliarden Jahren nur eine Wahrscheinlichkeit von zwei Prozent hat. Dies verdeutlicht, wie viele Unsicherheiten in der Vorhersage von Galaxienwechselwirkungen bestehen. Die Zukunft der Milchstraße bleibt somit eine offene Frage, die weitere Forschung und genauere Daten erfordert.
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