LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung einer bevorstehenden Kollision zwischen der Milchstraße und der Andromeda-Galaxie hat die Astronomie seit Jahrzehnten fasziniert. Doch neue Forschungsergebnisse werfen ein anderes Licht auf dieses kosmische Ereignis.
Die Milchstraße und die Andromeda-Galaxie, zwei der größten Spiralgalaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft, galten lange als auf Kollisionskurs. Frühere Modelle deuteten darauf hin, dass diese beiden Galaxien in etwa 4,5 Milliarden Jahren miteinander verschmelzen würden. Diese Verschmelzung sollte eine neue Galaxie hervorbringen, die von einigen Wissenschaftlern als “Milkomeda” bezeichnet wurde. Doch aktuelle Simulationen, die auf neuen Daten des Hubble-Weltraumteleskops und der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation basieren, legen nahe, dass die Wahrscheinlichkeit einer solchen Kollision viel geringer ist als bisher angenommen.
Unter der Leitung von Til Sawala von der Universität Helsinki haben Forscher herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verschmelzung der beiden Galaxien in den nächsten 10 Milliarden Jahren nur noch bei etwa 50 Prozent liegt. Diese Erkenntnis stellt einen signifikanten Wandel in der astronomischen Vorhersage dar, da die Wahrscheinlichkeit zuvor als nahezu sicher galt. Die neuen Modelle berücksichtigen nicht nur die aktualisierten Daten der Hubble- und Gaia-Missionen, sondern auch die Massen kleinerer Zwerggalaxien, die die Bewegung der Milchstraße durch ihre gravitative Wirkung beeinflussen.
Ein entscheidender Faktor in den neuen Berechnungen ist die Berücksichtigung der Großen Magellanschen Wolke, der größten Satellitengalaxie der Milchstraße. Diese hat einen erheblichen Einfluss auf die Dynamik der Milchstraße und könnte die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit Andromeda verringern. Tatsächlich könnte die Milchstraße stattdessen die Große Magellansche Wolke in den nächsten zwei Milliarden Jahren absorbieren, was eine bedeutende Veränderung in der Struktur unserer Galaxie zur Folge hätte.
Die Forscher betonen, dass die genauen Bahnen der Milchstraße und Andromeda noch immer mit Unsicherheiten behaftet sind. Sollte der Abstand zwischen den beiden Galaxien bei ihrem ersten Vorbeiflug mehr als 500.000 Lichtjahre betragen, könnten sie sich möglicherweise nie verschmelzen. Diese Unsicherheiten machen weitere Beobachtungen und Modellierungen erforderlich, um ein klareres Bild der zukünftigen Entwicklung dieser galaktischen Giganten zu erhalten.
Die Ergebnisse dieser Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht wurden, eröffnen neue Perspektiven für die Erforschung der Dynamik von Galaxien. Die bevorstehenden Datenveröffentlichungen der Gaia-Mission und möglicherweise auch des Hubble-Weltraumteleskops könnten weitere Einblicke in die komplexen Wechselwirkungen zwischen der Milchstraße und ihren kosmischen Nachbarn liefern. Diese Forschung könnte nicht nur unser Verständnis der galaktischen Evolution vertiefen, sondern auch neue Fragen über die langfristige Zukunft unserer eigenen Galaxie aufwerfen.
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