LEIPZIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umfassende genetische Studie hat neue Erkenntnisse über den menschlichen Geruchssinn und dessen Verbindung zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer geliefert. Forscher der Universität Leipzig haben zehn genetische Regionen identifiziert, die mit der Fähigkeit, spezifische Gerüche wahrzunehmen, in Verbindung stehen.

Die jüngste Forschung der Universität Leipzig hat bedeutende Fortschritte in unserem Verständnis des menschlichen Geruchssinns erzielt. In einer groß angelegten Studie mit über 21.000 Teilnehmern europäischer Abstammung wurden zehn genetische Regionen identifiziert, die die Wahrnehmung spezifischer Gerüche beeinflussen. Bemerkenswert ist, dass sieben dieser Regionen zuvor unbekannt waren, was das Potenzial für neue diagnostische Ansätze eröffnet.
Ein faszinierender Aspekt der Studie ist die Entdeckung von geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Geruchswahrnehmung. Drei der genetischen Regionen zeigen unterschiedliche Aktivitäten bei Männern und Frauen, was auf hormonelle Einflüsse hinweist. Diese Erkenntnisse könnten erklären, warum Frauen während der Menstruation oder Schwangerschaft eine veränderte Geruchsempfindlichkeit erleben.
Darüber hinaus wurde eine genetische Verbindung zwischen der Fähigkeit, Gerüche zu erkennen, und dem Risiko, an Alzheimer zu erkranken, festgestellt. Diese Entdeckung unterstreicht die Bedeutung des Geruchssinns als potenziellen Frühindikator für neurodegenerative Erkrankungen. Die Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, geschlechtsspezifische Diagnosemethoden und Frühwarnsysteme für Alzheimer zu entwickeln.
Die Studie nutzte sogenannte genomweite Assoziationsstudien, bei denen das genetische Material einer großen Anzahl von Individuen verglichen wird. Teilnehmer wurden gebeten, zwölf alltägliche Gerüche zu identifizieren, die mit speziellen Duftstiften präsentiert wurden. Die Antworten wurden mit genetischen Daten abgeglichen und in einer groß angelegten Meta-Analyse ausgewertet.
Ein weiteres Ziel der Forscher ist es, die genetischen und geschlechtsspezifischen Unterschiede im Geruchssinn noch detaillierter zu untersuchen. Eine noch größere Studie mit rund 200.000 Teilnehmern ist derzeit im Rahmen der deutschen Nationalen Kohorte (NAKO Gesundheitsstudie) im Gange, an der auch die Universität Leipzig beteiligt ist.
Die Ergebnisse dieser Forschung könnten weitreichende Auswirkungen auf die medizinische Diagnostik und das Verständnis von neurodegenerativen Erkrankungen haben. Sie bieten neue Ansätze für die Entwicklung von Therapien und Präventionsstrategien, die auf die individuellen genetischen und hormonellen Profile der Patienten abgestimmt sind.

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