MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vorhersage von Therapieerfolgen bei Kindern mit Angststörungen bleibt eine Herausforderung, wie eine aktuelle Studie zeigt. Trotz der Verwendung fortschrittlicher Neuroimaging-Techniken konnten Forscher keine signifikanten Zusammenhänge zwischen den strukturellen und funktionellen Merkmalen des Gehirns und den Ergebnissen der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) feststellen.
Die Behandlung von Angststörungen bei Kindern ist ein komplexes Unterfangen, das oft auf kognitive Verhaltenstherapie (CBT) setzt. Diese Therapieform gilt als erste Wahl, führt jedoch nur bei weniger als der Hälfte der behandelten Kinder zu einer vollständigen Remission. Eine aktuelle Studie untersuchte, ob Neuroimaging-Daten, insbesondere die strukturellen und funktionellen Merkmale des Gehirns, zur Vorhersage des Therapieerfolgs beitragen könnten.
Die Studie, die im Fachjournal Psychological Medicine veröffentlicht wurde, analysierte die Gehirndaten von 54 jungen Teilnehmern, die an einer CBT teilnahmen. Die Forscher nutzten funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI), um die funktionelle Konnektivität zwischen verschiedenen Hirnregionen zu untersuchen. Trotz der Anwendung fortschrittlicher statistischer Methoden wie des Connectome Predictive Modeling (CPM) konnten keine robusten Muster identifiziert werden, die eine zuverlässige Vorhersage des Therapieerfolgs ermöglichten.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die gegenwärtigen Grenzen der Nutzung von Hirndaten zur klinischen Vorhersage. Obwohl einige Assoziationen zwischen bestimmten Hirnmerkmalen und Therapieergebnissen beobachtet wurden, waren diese Effekte zu gering, um von praktischer Relevanz zu sein. Dies wirft Fragen über die derzeitige Fähigkeit auf, neurobiologische Daten in der klinischen Praxis effektiv zu nutzen.
Die Forscher betonen, dass trotz der Verwendung von Experten, standardisierten Outcome-Maßnahmen und medikamentenfreien Probanden keine konsistenten Muster gefunden wurden, die mit dem Therapieerfolg in Verbindung stehen. Dies deutet darauf hin, dass die derzeitigen Modelle und Methoden möglicherweise nicht ausreichen, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Gehirnstruktur, Funktion und psychologischen Symptomen vollständig zu erfassen.
Die Studie trägt zum wissenschaftlichen Verständnis der Beziehungen zwischen Kinderangst und den strukturellen sowie funktionellen Merkmalen des Gehirns bei. Sie zeigt jedoch auch, dass weitere Forschung notwendig ist, um die Mechanismen besser zu verstehen, die den Therapieerfolg beeinflussen. Größere Stichproben und ein tieferes Verständnis der neurobiologischen Grundlagen von Angststörungen könnten zukünftige Studien verbessern.
Insgesamt verdeutlicht die Forschung die Herausforderungen, vor denen die Wissenschaft steht, wenn es darum geht, Neuroimaging-Daten in praktische klinische Anwendungen zu übersetzen. Die Hoffnung bleibt, dass mit fortschreitender Forschung und technologischen Fortschritten genauere Vorhersagen und personalisierte Therapieansätze entwickelt werden können.
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