BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Deutsche Bahn steht vor einem bedeutenden Führungswechsel in ihrer krisengeplagten Güterverkehrssparte. Bernhard Osburg, ehemaliger Manager bei Thyssenkrupp, soll die Leitung von DB Cargo übernehmen und die Weichen für eine profitablere Zukunft stellen.
Die Deutsche Bahn hat sich entschieden, Bernhard Osburg, einen erfahrenen Manager aus der Stahlbranche, als neuen Chef ihrer Güterverkehrssparte DB Cargo zu berufen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Sparte mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist, darunter ein Rückgang des Gütertransports um zehn Prozent im ersten Halbjahr 2025. Osburg, der zuvor bei Thyssenkrupp tätig war, bringt umfangreiche Erfahrung im Frachtverkehr mit, was für die Neuausrichtung von DB Cargo von entscheidender Bedeutung sein könnte.
Die bisherige Strategie der ehemaligen Cargo-Chefin Sigrid Nikutta wurde von einem externen Gutachten als unzureichend bewertet. Kritiker, darunter die Eisenbahngewerkschaft EVG, warfen ihr vor, lediglich auf Kostensenkungen zu setzen, ohne ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln. Unter dem Druck der EU-Kommission muss DB Cargo nun umstrukturiert werden, um bis 2026 profitabel zu sein. Die neue Bahn-Chefin Evelyn Palla hat bereits signalisiert, dass die Sanierungsmaßnahmen intensiviert werden müssen.
Osburgs Erfahrung in der Stahlindustrie, wo der Frachtverkehr eine zentrale Rolle spielt, könnte sich als wertvoll erweisen. Während seiner Zeit bei Thyssenkrupp war er maßgeblich an der strategischen Neuausrichtung beteiligt, bevor er im Streit über die Zukunft des Stahlgeschäfts zurücktrat. Seine Ernennung wird von Branchenexperten als Zeichen dafür gewertet, dass die Deutsche Bahn ernsthaft daran arbeitet, die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Gütersparte zu steigern.
Der Marktanteil privater Konkurrenten im deutschen Güterverkehr wächst stetig und macht bereits rund 60 Prozent des Geschäfts aus. Dies erhöht den Druck auf DB Cargo, innovative Lösungen zu entwickeln, um ihre Position zu behaupten. Die Ernennung von Osburg könnte ein Schritt in diese Richtung sein, da er bekannt dafür ist, neue Wege zu beschreiten und bestehende Strukturen zu hinterfragen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob seine Strategien fruchten und DB Cargo wieder auf Erfolgskurs bringen können.
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