WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Zinsentscheidung der US-Notenbank hat den Bitcoin-Kurs unter Druck gesetzt. Nach der Senkung um 25 Basispunkte fiel der Kurs kurzzeitig unter 115.000 US-Dollar. Trotz der dovishen Signale der Fed bleibt die Reaktion des Kryptomarktes verhalten, da Händler die langfristigen Auswirkungen abwägen.

Die US-Notenbank hat kürzlich die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt, was den Bitcoin-Kurs unter die Marke von 115.000 US-Dollar drückte. Diese Entscheidung, die den Leitzins auf eine Spanne von 4,0% bis 4,25% senkt, wurde von einem vorsichtigen Ton begleitet, der die Marktteilnehmer dazu veranlasst, die langfristigen Auswirkungen zu überdenken. Trotz der dovishen Signale der Fed bleibt die unmittelbare Reaktion des Kryptomarktes verhalten.
Die Federal Open Market Committee (FOMC) Erklärung hob hervor, dass die Beschäftigungszuwächse nachgelassen haben und die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen ist, während die Inflation weiterhin erhöht bleibt. Diese Entwicklungen haben die Fed dazu veranlasst, die Risiken für die Beschäftigung als gestiegen zu betrachten, was zu einer eher lockeren Geldpolitik führt. Neue Projektionen deuten darauf hin, dass bis 2025 weitere Zinssenkungen um 50 Basispunkte erwartet werden.
Interessanterweise gab es innerhalb der Fed auch abweichende Meinungen. Der neu ernannte Fed-Gouverneur Stephen Miran sprach sich für eine tiefere Zinssenkung um einen halben Punkt aus, was die Wahrnehmung verstärkt, dass die Zentralbank die Märkte auf einen noch akkommodativeren Kurs vorbereitet. Trotz dieser dovishen Implikationen zeigt sich der Bitcoin-Markt zurückhaltend, da die Preisentwicklung von Konsolidierung statt von direktionalem Momentum geprägt ist.
Analysten warnen, dass die Zinssenkung der Fed bereits in den Märkten eingepreist sein könnte, was die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen “sell the news”-Reaktion erhöht. Während niedrigere Kreditkosten im Allgemeinen risikobehaftete Vermögenswerte unterstützen, könnte die anfängliche Euphorie schnell verblassen. Dies deutet darauf hin, dass Bitcoin und die breiteren Kryptomärkte kurzfristig volatil bleiben könnten, auch wenn der langfristige Ausblick unter einem verlängerten Lockerungszyklus konstruktiv bleibt.
Nach der FOMC-Ankündigung stieg das Open Interest von Bitcoin, was darauf hindeutet, dass Futures-Händler sich auf erhöhte Volatilität einstellen. Im Gegensatz dazu zeigte der Spotmarkt eine andere Geschichte, da die aggregierten Spotvolumina weiter zurückgingen, obwohl die Futures-Volumina anstiegen. Diese Divergenz deutet darauf hin, dass die aktuelle Preisbewegung weitgehend von gehebelten Positionen getrieben wird, anstatt von echter Spot-Nachfrage. Ohne eine stärkere Präsenz von Spot-Käufern bleibt die Nachhaltigkeit der Bewegung unsicher, was den Markt anfällig für starke Schwankungen macht, wenn gehebelte Positionen aufgelöst werden.

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