BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union plant, in den laufenden Streit zwischen Condor und Lufthansa einzugreifen, um die Wettbewerbsbedingungen im Luftverkehr zu verbessern. Diese Maßnahme könnte für Condor-Passagiere, die auf Zubringerflüge der Lufthansa angewiesen sind, eine deutliche Erleichterung bringen.
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Die Europäische Union hat angekündigt, in den anhaltenden Konflikt zwischen Condor und Lufthansa einzugreifen, um die Wettbewerbsbedingungen im europäischen Luftverkehr zu verbessern. Diese Entscheidung könnte für Condor-Passagiere, die auf Zubringerflüge der Lufthansa angewiesen sind, eine deutliche Erleichterung bedeuten. Der Ferienflieger Condor hat in den letzten Monaten sein Flugangebot umgestaltet, um den Herausforderungen der kartellrechtlichen Auseinandersetzungen zu begegnen.
Condor erwartet, dass die EU Lufthansa anweisen wird, die früheren Konditionen für Condor-Passagiere wiederherzustellen. Diese Konditionen wurden im Dezember 2024 von Lufthansa beendet, was zu einer erheblichen Einschränkung der verfügbaren Kapazitäten für Condor-Passagiere führte. Peter Gerber, der Chef von Condor, äußerte sich optimistisch, dass die EU-Wettbewerbshüter innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen eine entsprechende Anweisung erlassen werden.
Die kartellrechtlichen Streitigkeiten zwischen Condor und Lufthansa sind komplex und werden derzeit vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verhandelt. Der Bundesgerichtshof hatte bereits festgestellt, dass Lufthansa den Vertrag mit Condor aus dem Jahr 2020 beenden darf. Dennoch zeigt sich die EU besorgt über die möglichen negativen Auswirkungen auf den Wettbewerb, insbesondere im transatlantischen Flugverkehr.
Ein wesentlicher Punkt der Auseinandersetzung ist die reduzierte Kapazität, die Condor für Umsteigepassagiere in Lufthansa-Maschinen buchen kann. Aktuell stehen nur noch etwa 20 Prozent der früheren Kapazitäten zur Verfügung, was die Attraktivität der Angebote für Condor-Passagiere erheblich mindert. Trotz dieser Einschränkungen versichert Condor, dass die Absicherung der Kunden bei verpassten Umstiegen weiterhin gewährleistet ist.
Um den Herausforderungen zu begegnen, hat Condor sein Flugangebot für das Sommergeschäft angepasst. Einige Verbindungen nach Nordamerika wurden gestrichen, während das Angebot zu deutschen und europäischen Metropolen ausgebaut wurde. Gleichzeitig setzt die Airline verstärkt auf Fernflüge nach Panama, Südafrika und Thailand, um neue Märkte zu erschließen und die Abhängigkeit von Lufthansa-Zubringerflügen zu reduzieren.
Die EU-Kommission betrachtet die Situation mit Sorge, da eine Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit von Condor auch Auswirkungen auf den gesamten europäischen Luftverkehrsmarkt haben könnte. Das laufende Kartellverfahren gegen Lufthansa und deren Partner United und Air Canada, die gemeinsam das A++-Joint-Venture betreiben, unterstreicht die Bedeutung der Thematik. Die EU will sicherstellen, dass der Wettbewerb im transatlantischen Flugverkehr nicht durch unfaire Praktiken beeinträchtigt wird.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt und ob die EU-Intervention die erhoffte Entlastung für Condor und deren Passagiere bringen wird. Die Luftfahrtbranche beobachtet die Entwicklungen mit großem Interesse, da sie weitreichende Implikationen für die Marktstruktur und die Wettbewerbsbedingungen haben könnten.
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