BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Wendung haben führende europäische Startups und Investoren die Europäische Union aufgefordert, die Einführung des umfassenden KI-Gesetzes zu pausieren.
Die europäische Startup-Szene steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Die geplante Einführung des KI-Gesetzes der EU sorgt für Unruhe unter den jungen Unternehmen und Investoren. Führende Vertreter der Branche haben sich nun zusammengetan, um die EU zu einer Pause bei der Umsetzung des Gesetzes zu bewegen. Die Sorge ist groß, dass die aktuellen Regelungen die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Startups erheblich beeinträchtigen könnten.
Johannes Schildt, Gründer des schwedischen Healthtech-Unternehmens Kry, hat kürzlich einen offenen Brief verfasst, der von zahlreichen Branchenführern unterzeichnet wurde. Darin wird die EU aufgefordert, die Einführung des Gesetzes zu überdenken und einen besser abgestimmten Plan zu entwickeln. Schildt wurde von der Haltung des schwedischen Premierministers Ulf Kristersson inspiriert, der ebenfalls eine Pause gefordert hatte, um die technologischen Fortschritte nicht zu gefährden.
Die Bedenken der Startups sind vielfältig. Julia Elf, Mitgründerin von Elfcare, betont, dass die derzeitige Formulierung des Gesetzes vor allem kleinere Unternehmen unter Druck setzt, da ihnen oft die Ressourcen fehlen, um die komplexen Anforderungen zu erfüllen. Dies könnte dazu führen, dass Startups Europa verlassen oder Investoren europäische Unternehmen meiden, was die Innovationskraft der Region schwächen würde.
Auch größere Unternehmen könnten betroffen sein, jedoch verfügen diese meist über die finanziellen Mittel, um die notwendigen Compliance-Maßnahmen umzusetzen. Dies könnte zu einer Konzentration der Marktanteile bei den großen Playern führen und den Wettbewerb einschränken. Kitty Mayo, CEO von Project Europe, bezeichnet das Gesetz als potenziell schädlich für die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen auf globaler Ebene.
Hinter den Kulissen wird intensiv über die Ausgestaltung eines „Verhaltenskodex“ diskutiert, der festlegen soll, wie die Regeln auf generative KI angewendet werden. Ein Entwurf soll in Kürze den wichtigsten Interessengruppen vorgestellt werden, obwohl die relevanten Bestimmungen bereits in wenigen Wochen in Kraft treten sollen. Alexandru Voica von Synthesia warnt davor, dass ohne eine harmonisierte Basis jedes Mitgliedsland gezwungen wäre, die Regeln unterschiedlich zu interpretieren und durchzusetzen, was den Binnenmarkt zersplittern könnte.
Die Debatte um das KI-Gesetz zeigt deutlich, wie wichtig eine ausgewogene Regulierung ist, die sowohl den Schutz der Verbraucher als auch die Förderung von Innovationen im Blick hat. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um einen Konsens zu finden, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt und Europa als wettbewerbsfähigen Standort für KI-Entwicklungen stärkt.
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