FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar hat die preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Euroraums beeinflusst, doch EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel sieht keinen Grund zur Besorgnis. Er betont die Notwendigkeit, an den Euro gekoppelte Stablecoins zu fördern, während die globale Rolle der Gemeinschaftswährung gestärkt werden soll.

Die jüngste Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Doch Joachim Nagel, Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), sieht keinen Grund zur Besorgnis. Bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung betonte er, dass die preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Euroraums zwar gelitten habe, jedoch nicht in dem Maße, wie es der Wechselkurs zum US-Dollar vermuten ließe. Nagel hob hervor, dass der Euro seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar um 12,5 Prozent aufgewertet habe, jedoch gegenüber einem breiteren Währungskorb nur um 5,5 bis 6,2 Prozent.
Ein zentrales Thema seiner Rede war die Rolle von Stablecoins im internationalen Finanzsystem. Nagel warnte vor einer unkontrollierten Verbreitung von auf Dollar basierenden Stablecoins und forderte gleichzeitig die Einführung von Stablecoins, die an den Euro gekoppelt sind. Er sieht darin eine Chance, die internationale Bedeutung des Euro zu stärken und die Innovationskraft im europäischen Finanzsektor zu fördern.
Die Diskussion um die Zukunft des Euro und des US-Dollars als Weltleitwährungen ist nicht neu. Nagel stellte klar, dass eine Ablösung des US-Dollars als Weltleitwährung weder in Sicht noch wünschenswert sei. Dennoch gebe es Tendenzen zur Diversifizierung der Währungsreserven, was die Frage nach einer stärkeren globalen Rolle des Euro aufwerfe. Ein europäisches digitales Zentralbankgeld könnte hierbei eine entscheidende Rolle spielen, um die internationale Position des Euro zu festigen.
Die Einführung eines digitalen Euro wird jedoch nicht vor 2028 erwartet. Nagel betonte die Bedeutung einer zügigen Gesetzgebung durch die Verantwortlichen in Brüssel, um die Arbeiten des Eurosystems voranzutreiben. In Bezug auf die Regulierung von Kryptowerten verwies er auf die Markets in Crypto-Assets Regulation (Mica), die einen Regulierungsrahmen für Kryptowerte inklusive Stablecoins geschaffen hat. Nagel sieht hier die Notwendigkeit, die regulatorischen Leitplanken bei Bedarf anzupassen, um sowohl Sicherheit als auch Innovation zu gewährleisten.

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