WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Studie hat einen Zusammenhang zwischen Gestationsdiabetes und einem erhöhten Risiko für neurodiverse Störungen wie ADHS und Autismus aufgedeckt. Die Forschung, die auf der EASD-Konferenz vorgestellt wurde, zeigt, dass Kinder von Müttern mit Gestationsdiabetes signifikant häufiger von diesen Störungen betroffen sind.

In einer der größten Studien ihrer Art wurde ein neuer Zusammenhang zwischen Gestationsdiabetes und neurodiversen Störungen wie ADHS und Autismus festgestellt. Die Untersuchung, die auf der jährlichen Konferenz der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Wien präsentiert wurde, zeigt, dass das Risiko für ADHS um 36 % und für Autismus um 56 % erhöht ist, wenn die Mutter während der Schwangerschaft an Gestationsdiabetes leidet.
Die Forscher von der Monash University und der National University of Singapore (NUS) analysierten Daten aus 48 Beobachtungsstudien, die mehr als neun Millionen Schwangerschaften in 20 Ländern umfassten. Die Ergebnisse zeigen, dass Mütter mit Gestationsdiabetes im Durchschnitt 2,5 Punkte niedriger auf der Montreal Cognitive Assessment, einem weit verbreiteten Maß für kognitive Funktionen, abschnitten als ihre gesunden Altersgenossinnen.
Für die Kinder waren die Unterschiede noch deutlicher. Sie erzielten fast vier Punkte weniger in IQ-Tests und zeigten einen Rückgang von drei Punkten in der verbalen kristallisierten Intelligenz, die für das Sprachverständnis und die Kommunikation entscheidend ist. Das Risiko für Entwicklungsverzögerungen war um 45 % höher, während die Wahrscheinlichkeit einer ADHS-Diagnose um 36 % und einer Autismus-Diagnose um 56 % stieg.
Gestationsdiabetes entsteht durch hormonelle Veränderungen und die Art und Weise, wie Insulin Nahrung in Energie umwandelt und diese Energie an die Zellen verteilt. Wenn Insulin nicht richtig funktioniert oder die Mutter einen Mangel an diesem Hormon hat, sammelt sich Zucker im Blut an und führt zu Diabetes. Während der Schwangerschaft können Hormone der Plazenta die Insulinwirkung beeinträchtigen. Gestationsdiabetes tritt weltweit bei etwa 14 % der Schwangerschaften auf und löst sich normalerweise nach der Geburt auf. Er ist jedoch auch mit Risiken während der Schwangerschaft verbunden, darunter Präeklampsie, Kaiserschnitt, Frühgeburt und neonatale Hypoglykämie.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Studie nicht beweist, dass Gestationsdiabetes direkt ADHS oder Autismus verursacht, sondern dass es eine starke Assoziation gibt. Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit langfristiger Untersuchungen, um festzustellen, ob die Unterschiede im IQ und in der Sprachentwicklung bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben.

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