LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass Herpesvirus-Infektionen eine beschleunigte Alterung von Blut-Biomarkern verursachen können, die mit Demenz in Verbindung stehen.
In einer aktuellen Studie wurde ein Zusammenhang zwischen früheren Herpesvirus-Infektionen und einer schnelleren altersbedingten Zunahme von Blut-Biomarkern festgestellt, die mit Demenz assoziiert sind. Diese Entdeckung könnte weitreichende Implikationen für das Verständnis der Rolle von Infektionen bei der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen haben. Die Forscher untersuchten 167 kognitiv gesunde Frauen und fanden heraus, dass diejenigen, die positiv auf humane Herpesviren (HHVs) getestet wurden, eine signifikant steilere Zunahme von Demenz-Biomarkern im Blut aufwiesen.
Besonders auffällig waren die Assoziationen mit dem Epstein-Barr-Virus (HHV4) und HHV6, die eine stärkere Erhöhung der Biomarker wie Amyloid-Beta und phosphoryliertes Tau zeigten. Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass chronische Virusinfektionen die Neurodegeneration beschleunigen und das Risiko für Demenz erhöhen können, unabhängig von genetischen Faktoren wie dem APOE4-Genotyp.
Die Studie hebt hervor, dass die Zunahme der Biomarker bei HHV-seropositiven Frauen mehr als doppelt so hoch war wie bei Frauen ohne vorherige Infektion. Dies deutet darauf hin, dass Infektionen als Auslöser oder Beschleuniger für Alzheimer und andere Demenzen wirken könnten. Interessanterweise besitzen Amyloid-Beta und Tau, die zentral für die Demenzpathologie sind, auch antimikrobielle Eigenschaften, was darauf hindeutet, dass ihr Aufbau in infizierten Individuen zunächst eine Schutzreaktion gegen persistente Viren darstellen könnte.
Diese Erkenntnisse verstärken die Forderungen nach umfassenderen Forschungen zu den infektiösen Ursprüngen von Demenz und könnten sogar Wege für präventive Strategien wie Impfstoffe oder antivirale Therapien bei gefährdeten Personen eröffnen. Weitere Studien sind erforderlich, um festzustellen, ob diese Ergebnisse auch auf Männer und andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind und ob die Bekämpfung chronischer Infektionen das Auftreten von Demenz verlangsamen oder verhindern könnte.
Die Untersuchung der Rolle von Infektionen bei der Demenzentwicklung ist von entscheidender Bedeutung, da die Biomarker Jahre vor dem Auftreten kognitiver Symptome nachweisbar sind. Dies könnte neue Ansätze für die Früherkennung und Prävention von Demenz bieten. Die Forschungsergebnisse könnten auch die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze beeinflussen, die darauf abzielen, die Auswirkungen von Virusinfektionen auf das Gehirn zu minimieren.
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