LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung der European Digital Identity (EUID) für Android steht unter Beschuss, da sie sich zu stark auf Google-Dienste stützt und alternative Android-Versionen ausschließt.

Die European Digital Identity (EUID) soll eine einheitliche Plattform zur Altersverifikation für mobile Betriebssysteme wie iOS und Android bieten. Doch die Umsetzung der EUID für Android stößt auf Kritik, da sie alternative Android-Varianten wie LineageOS oder GrapheneOS ausschließt und sich zu sehr auf Google-Dienste verlässt. Diese Bedenken wurden laut Branchenberichten laut, nachdem der Quellcode und die Dokumentation auf Github veröffentlicht wurden.
Die erste Version der Android-App nutzt die Play-Integrity-API von Google zur Altersverifikation. Diese Schnittstelle ist jedoch nur in von Google lizenzierten Systemen verfügbar, was bedeutet, dass Nutzer ein Google-Konto benötigen und Apps aus dem Play Store herunterladen müssen. Dies widerspricht den EU-Vorgaben, die eine Interoperabilität über verschiedene Plattformen hinweg fordern.
Daniel Micay, ein Sicherheitsforscher und Entwickler von GrapheneOS, weist darauf hin, dass es mit der Hardware-Attestation-API bereits eine stärkere und sicherere Alternative gibt. Diese API ist auf allen Geräten verfügbar, die mit Android 8 oder neuer auf den Markt kamen und noch Sicherheits-Patches erhalten. Sie bietet eine höhere Sicherheit als die softwarebasierte Play-Integrity-API, die leichter umgangen werden kann.
Auch Sylvia van Os, Entwicklerin der Karten-App Catima, kritisiert die Abhängigkeit von amerikanischen Tech-Giganten bei der Altersverifikation. Sie und andere Entwickler fordern, dass die Lösung zugunsten alternativer Android-Versionen geändert werden muss, um den EU-Anforderungen gerecht zu werden. Die Interoperabilität ist ein zentraler Bestandteil der EU-Auflagen, die eine nahtlose Integration über verschiedene Betriebssysteme und Dienste hinweg verlangen.
Die Entwickler der EUID-Lösung haben inzwischen die Dokumentation angepasst und den Verweis auf die Play-Integrity-API entfernt. Stattdessen wird nun auf die OWASP-MASVS-Konformität verwiesen. Dennoch fordern Entwickler, dass deutlich darauf hingewiesen werden muss, dass für entsprechende Apps keine Play-Integrity-API genutzt werden darf.
Die Altersverifikation wird zunächst in fünf Ländern getestet: Frankreich, Spanien, Italien, Dänemark und Griechenland. Diese Länder können die Lösung an ihre Bedürfnisse anpassen und in eine nationale App integrieren. Dies könnte ein erster Schritt sein, um die Lösung breiter zu etablieren und die Kritikpunkte zu adressieren.

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