LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der University College London (UCL) zeigt, dass Menschen, die Antidepressiva über einen längeren Zeitraum einnehmen, beim Absetzen der Medikamente signifikant stärkere Entzugserscheinungen erleben.
Die aktuelle Forschung der University College London (UCL) beleuchtet die Herausforderungen, die mit dem Absetzen von Antidepressiva nach einer langfristigen Einnahme verbunden sind. Die Studie zeigt, dass Personen, die die Medikamente über zwei Jahre oder länger eingenommen haben, ein zehnfach erhöhtes Risiko für Entzugserscheinungen haben im Vergleich zu jenen, die sie weniger als sechs Monate genutzt haben. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Verschreibung und eines informierten, schrittweisen Absetzens, um den Patienten den Übergang zu erleichtern.
Die Untersuchung, die in der Fachzeitschrift Psychiatry Research veröffentlicht wurde, basiert auf den Antworten von 310 Teilnehmern, die in England Zugang zu psychologischen Behandlungsdiensten des NHS hatten. Die Mehrheit der Befragten gab an, dass ihnen die Antidepressiva geholfen haben, jedoch berichteten 79% von mindestens einem Entzugssymptom, während 45% moderate bis schwere Symptome erlebten.
Besonders alarmierend ist, dass 38% der Teilnehmer nicht in der Lage waren, die Medikamente abzusetzen, obwohl sie es versuchten. Bei denjenigen, die die Medikamente über zwei Jahre oder länger einnahmen, stieg dieser Anteil auf 79%. Diese Zahlen verdeutlichen die Komplexität des Entzugsprozesses und die Notwendigkeit einer besseren Unterstützung für Betroffene.
Dr. Mark Horowitz, der leitende Autor der Studie, betont, dass die Dauer der Einnahme ein entscheidender Faktor für das Auftreten und die Schwere der Entzugserscheinungen ist. Während kurzfristige Nutzer oft innerhalb von vier Wochen keine oder nur milde Symptome erleben, können bei Langzeitnutzern die Symptome über ein Jahr andauern.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie ist, dass 76% der Befragten mindestens ein nicht-emotionales Entzugssymptom wie Schwindel oder Übelkeit erlebten. Diese Symptome können leicht mit einem Rückfall in die ursprüngliche Depression oder Angst verwechselt werden, was die Diagnose und Behandlung zusätzlich erschwert.
Die Forscher betonen die Bedeutung weiterer Studien zur Entwicklung effektiverer Methoden zum schrittweisen Absetzen von Antidepressiva. Professor Joanna Moncrieff von der UCL Division of Psychiatry empfiehlt, dass Patienten, die das Medikament absetzen möchten, dies in Absprache mit einem informierten Gesundheitsdienstleister tun sollten.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

(Senior) SAP AI Consultant (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Werkstudent*in (m/w/d) Data Quality für AI Services

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Langfristige Einnahme von Antidepressiva erschwert den Entzug" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Langfristige Einnahme von Antidepressiva erschwert den Entzug" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Langfristige Einnahme von Antidepressiva erschwert den Entzug« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!