MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein bemerkenswerter Fall im Arbeitsrecht hat kürzlich in München für Aufsehen gesorgt. Ein junger Jurastudent hat erfolgreich gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, einen Gastronomiebetrieb, geklagt und einen Schadensersatz von über 100.000 Euro erstritten.

Der Fall eines 24-jährigen Jurastudenten aus München hat die Aufmerksamkeit der Arbeitsrechtswelt auf sich gezogen. Der Student, der seit 2018 als Minijobber in einem Gastronomiebetrieb tätig war, initiierte im Frühjahr 2021 die Gründung eines Betriebsrats. Diese Initiative führte zu erheblichen Spannungen mit seinem Arbeitgeber, die schließlich in einer fristlosen Kündigung gipfelten.

Das Landesarbeitsgericht München erkannte in der Kündigung eine unzulässige Benachteiligung aufgrund der Betriebsratstätigkeit des Studenten. Gemäß § 78 des Betriebsverfassungsgesetzes ist eine solche Benachteiligung unzulässig. Das Gericht stellte fest, dass die angebliche Arbeitsverweigerung des Studenten lediglich vorgeschoben war, um seine Entlassung zu rechtfertigen.

Infolge des Urteils muss der ehemalige Arbeitgeber dem Studenten einen Schadensersatz von rund 100.000 Euro zahlen. Diese Summe umfasst entgangene Löhne seit August 2021, nicht erhaltenes Trinkgeld und Sachleistungen wie vergünstigte Verpflegung. Auch unrechtmäßig einbehaltenes Gläsergeld und Reinigungskosten wurden berücksichtigt.

Besonders bemerkenswert ist, dass der Geschäftsführer des insolventen Betriebs persönlich haftet. Das Gericht hob die übliche Haftungsbeschränkung der GmbH auf, da ein Schutzgesetz verletzt wurde. Der Geschäftsführer muss nun mit seinem Privatvermögen für den Schadensersatz aufkommen.

Ein weiterer zentraler Punkt des Urteils betrifft die Urlaubsansprüche des Studenten. Da er nie über seine Urlaubsansprüche informiert wurde, sprach das Gericht ihm 29 zusammenhängende Wochen bezahlten Urlaub zu. Diese Verpflichtung ging auf die Nachfolgegesellschaft über, die den Betrieb übernommen hat.

Zusätzlich wurde der Arbeitgeber verurteilt, eine schriftliche Entschuldigung abzugeben. In einem Schriftsatz hatte er den Studenten als „jung, kinderlos, Teilzeit“ bezeichnet, was das Gericht als unzulässige Diskriminierung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz wertete. Insgesamt hatte der Student 36 einzelne Klageanträge gestellt, darunter auch zur Vergütung von Überstunden.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, könnte jedoch weitreichende Auswirkungen auf die Rechte von Arbeitnehmern in ähnlichen Situationen haben. Es zeigt, dass die Gründung eines Betriebsrats ein sensibles Thema ist, das rechtlichen Schutz genießt. Experten erwarten, dass dieses Urteil als Präzedenzfall dienen könnte, um die Rechte von Arbeitnehmern in der Gastronomie und anderen Branchen zu stärken.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Münchner Jurastudent gewinnt Schadensersatzprozess gegen Gastronom
Münchner Jurastudent gewinnt Schadensersatzprozess gegen Gastronom (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
77 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
135 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
51 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Münchner Jurastudent gewinnt Schadensersatzprozess gegen Gastronom".
Stichwörter Arbeitsrecht Betriebsrat Gastronomie Jurastudent Kündigung München Schadensersatz
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Münchner Jurastudent gewinnt Schadensersatzprozess gegen Gastronom" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Münchner Jurastudent gewinnt Schadensersatzprozess gegen Gastronom" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Münchner Jurastudent gewinnt Schadensersatzprozess gegen Gastronom« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    408 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs