MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass negative Erwartungen, bekannt als Nocebo-Effekte, einen stärkeren und länger anhaltenden Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung haben als positive Erwartungen, also Placebo-Effekte.

In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass negative Erwartungen, die als Nocebo-Effekte bezeichnet werden, einen stärkeren und länger anhaltenden Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung haben als positive Erwartungen, die als Placebo-Effekte bekannt sind. Diese Erkenntnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf die klinische Praxis haben, da sie die Bedeutung der Art und Weise unterstreichen, wie medizinisches Personal mit Patienten kommuniziert.

Die Studie, die an der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wurde, umfasste 104 gesunde Freiwillige, die in zwei Sitzungen untersucht wurden. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe, die eine Schmerzlinderung erwartete (Placebo), eine, die eine Schmerzverstärkung erwartete (Nocebo), und eine Kontrollgruppe ohne spezifische Erwartungen. Die Forscher nutzten verbale Suggestionen und ein scheinbares Schmerzbehandlungsgerät, um diese Erwartungen zu erzeugen.

Am ersten Tag der Studie berichteten die Teilnehmer in der Nocebo-Gruppe von einem durchschnittlich 11,3 Punkte höheren Schmerzempfinden als die Kontrollgruppe. Im Gegensatz dazu war die Schmerzlinderung in der Placebo-Gruppe mit nur 4,2 Punkten im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich geringer. Diese Unterschiede blieben auch eine Woche später bestehen, was darauf hindeutet, dass negative Erwartungen eine nachhaltigere Wirkung haben.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Menschen eher dazu neigen, negative Ergebnisse zu erwarten und zu empfinden, was möglicherweise auf eine evolutionäre Anpassung an potenzielle Bedrohungen zurückzuführen ist. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant für die klinische Praxis, da sie darauf hinweisen, dass es ebenso wichtig ist, negative Erwartungen zu vermeiden, wie positive zu fördern.

Die Forscher betonen, dass die Vermeidung von Nocebo-Effekten durch einfache Kommunikationsstrategien erreicht werden kann. Dazu gehören positive Formulierungen, die Vermeidung unnötiger Betonung von Nebenwirkungen und der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Patienten und Behandlern. Diese Maßnahmen könnten nicht nur die Behandlungsergebnisse verbessern, sondern auch die Kosten im Gesundheitswesen senken.

Die Studie wurde im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Behandlungserwartung“ durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Autoren betonen, dass weitere Forschung notwendig ist, um zu verstehen, wie diese Effekte in klinischen Umgebungen auftreten und wie sie am besten gemanagt werden können.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Negative Erwartungen verstärken Schmerzempfinden stärker als positive es lindern
Negative Erwartungen verstärken Schmerzempfinden stärker als positive es lindern (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
63 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
130 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Negative Erwartungen verstärken Schmerzempfinden stärker als positive es lindern".
Stichwörter Behandlungsergebnisse Erwartungen Gehirn Geist Klinische Praxis Neurologie Neuroscience Neurowissenschaften Nocebo Patientenkommunikation Placebo Schmerz
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Negative Erwartungen verstärken Schmerzempfinden stärker als positive es lindern" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Negative Erwartungen verstärken Schmerzempfinden stärker als positive es lindern" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Negative Erwartungen verstärken Schmerzempfinden stärker als positive es lindern« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    328 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs