LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat aufgedeckt, dass unser Gehirn Sensitivität und Entscheidungsbias als separate Prozesse behandelt, wenn Belohnungen im Spiel sind.
Die jüngste Forschung des Zentrums für Neurowissenschaften am Indian Institute of Science (IISc) hat spannende Einblicke in die Art und Weise geliefert, wie unser Gehirn auf Belohnungserwartungen reagiert. Dabei wurde festgestellt, dass Sensitivität und Entscheidungsbias durch unterschiedliche neuronale Mechanismen beeinflusst werden. Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von Impulsivität und Suchtverhalten haben.
In der Studie, die in der Fachzeitschrift PLOS Biology veröffentlicht wurde, untersuchten Sridharan Devarajan und seine Doktorandin Ankita Sengupta, wie die Erwartung einer Belohnung die Aufmerksamkeit beeinflusst. Sie führten Experimente mit 24 Teilnehmern durch, bei denen Augenbewegungen und Gehirnaktivitäten gemessen wurden, während die Probanden visuelle Aufgaben lösten. Dabei zeigte sich, dass die Erwartung einer Belohnung die Sensitivität der Teilnehmer erhöhte, jedoch keinen Einfluss auf deren Entscheidungsbias hatte.
Die Forscher verwendeten Gabor-Patches, um die visuelle Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu testen. Diese Patches sind bekannte Werkzeuge in der Aufmerksamkeitsforschung. Die Teilnehmer mussten Veränderungen in den Patches erkennen, um Belohnungen zu erhalten. Interessanterweise wurde die Sensitivität der Teilnehmer durch die Aussicht auf höhere Belohnungen gesteigert, während der Entscheidungsbias unverändert blieb.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Sensitivität und Entscheidungsbias möglicherweise durch unterschiedliche neuronale Mechanismen gesteuert werden. Während die Sensitivität eng mit den sensorischen Aufmerksamkeitszentren verbunden ist, könnte der Entscheidungsbias stärker mit den Entscheidungszentren des Gehirns verknüpft sein. Diese Erkenntnisse könnten helfen, neue Ansätze zur Behandlung von Verhaltensstörungen zu entwickeln, die mit Belohnungserwartungen zusammenhängen.
Die Studie hat auch praktische Implikationen für das Verständnis, wie wir lernen und Entscheidungen im Leben treffen. Sie könnte dazu beitragen, Aufgaben zu entwickeln, die das Risikoverhalten von Individuen bei unsicheren Belohnungen besser verstehen lassen. Sridharan betont, dass solche Erkenntnisse helfen könnten, Behandlungen für Suchtverhalten zu gestalten, die eine komplexe Wechselwirkung von Belohnung, Aufmerksamkeit und impulsiven Entscheidungen beinhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Forschung einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der neuronalen Prozesse leistet, die unsere Entscheidungen und unser Verhalten in Bezug auf Belohnungen beeinflussen. Die Unterscheidung zwischen Sensitivität und Entscheidungsbias könnte neue Wege eröffnen, um Verhaltensstörungen effektiver zu behandeln.

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