PHILADELPHIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Elektrokrampftherapie (EKT) gilt seit langem als effektivste Behandlungsmethode für schwere, therapieresistente psychische Erkrankungen. Neue Forschungsergebnisse der Universität von Pennsylvania werfen nun ein neues Licht auf die Wirkmechanismen dieser Therapie.

Die Elektrokrampftherapie (EKT) hat in der Vergangenheit oft ein negatives Image gehabt, das durch veraltete Darstellungen in der Popkultur geprägt wurde. Dennoch bleibt sie eine der effektivsten Behandlungen für schwere, therapieresistente psychische Erkrankungen. Traditionell wurde angenommen, dass die Wirkung der EKT ausschließlich durch die induzierten Krampfanfälle erzielt wird. Neue Forschungen der Universität von Pennsylvania zeigen jedoch, dass EKT auch ein zweites wichtiges Ereignis im Gehirn auslöst: die kortikale Spreading-Depolarisation (CSD).

Diese langsam wandernde Hirnwelle wirkt als eine Art “Reset”-Mechanismus und beeinflusst nahezu alle Neuronen, die sie passiert. Dies könnte eine Erklärung für die starken therapeutischen Effekte der EKT bieten. Mit modernen Werkzeugen wie der optischen Neuroimaging-Technologie wollen Forscher nun CSD als Biomarker für eine personalisierte, präzisionsbasierte EKT nutzen.

Die Forschergruppe um Zach Rosenthal, einen dritten Jahrgangsresidenten in der Psychiatrie an der Perelman School of Medicine der Universität von Pennsylvania, hat neue Erkenntnisse veröffentlicht, die eine lang gehegte Annahme in Frage stellen: dass der durch EKT induzierte Krampfanfall das ultimative Ziel der Behandlung ist. Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise, wie die Therapie angewendet und wahrgenommen wird, grundlegend verändern.

Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurden, zeigen, dass unmittelbar nach dem Krampfanfall ein zweites großes Ereignis im Gehirn auftritt, die kortikale Spreading-Depolarisation (CSD). Diese Welle der neuronalen Depolarisation setzt nahezu jedes Neuron in ihrem Weg zurück.

Mit Hilfe moderner neurowissenschaftlicher Werkzeuge wie der optischen Neuroimaging-Technologie konnte das Team nachweisen, dass CSD nach EKT auftritt. Diese Technologie nutzt Licht, um Gehirnaktivitäten zu messen, und ermöglicht es, die Dynamik der Wellenbewegung zu beobachten.

“EKT bewegt sich in Richtung einer Präzisionsmedizin, bei der biomarkerbasierte Entscheidungen zur individuellen Behandlung getroffen werden”, erklärt Rosenthal. “Wir testen nun, ob moderne Werkzeuge wie die optische CSD-Erkennung, Neuroimaging und computergestützte Modellierung uns zu einer personalisierten EKT-Dosierung führen können, um spezifische Ergebnisse im Gehirn zu erzielen.”

Diese Forschungsergebnisse könnten die Art und Weise, wie EKT in der klinischen Praxis eingesetzt wird, erheblich beeinflussen. Sie bieten neue Möglichkeiten zur Optimierung der Stimulationsparameter und der Behandlungsergebnisse von EKT.

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Neue Erkenntnisse zur Wirkung von EKT bei Depressionen
Neue Erkenntnisse zur Wirkung von EKT bei Depressionen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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