SEOUL / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben einen neuen molekularen Mechanismus entdeckt, der Depressionen mit abnormen Zuckerketten auf Proteinen im Gehirn in Verbindung bringt. Diese Entdeckung könnte zu neuen Therapieansätzen führen, die über die traditionelle Serotoninregulation hinausgehen. Durch die Manipulation des Enzyms St3gal1 konnten Forscher depressive Verhaltensweisen bei Mäusen beeinflussen, was neue Möglichkeiten für die Behandlung therapieresistenter Depressionen eröffnet.

Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit und betreffen Millionen von Menschen. Die herkömmlichen Behandlungsmethoden konzentrieren sich hauptsächlich auf die Regulierung von Neurotransmittern wie Serotonin. Doch diese Ansätze sind nicht immer effektiv und können Nebenwirkungen verursachen. Eine neue Studie von Forschern des Institute for Basic Science in Südkorea hat nun einen alternativen molekularen Pfad entdeckt, der Depressionen mit abnormen Zuckerketten auf Proteinen im Gehirn in Verbindung bringt.
Im Zentrum der Forschung steht die Glycosylierung, ein Prozess, bei dem Zuckerketten an Proteine gebunden werden und deren Struktur und Funktion verändern. Diese Modifikation spielt eine wichtige Rolle in vielen biologischen Prozessen und Krankheiten. Die Forscher fanden heraus, dass chronischer Stress die Glycosylierung in bestimmten Gehirnregionen, insbesondere im präfrontalen Kortex, stört. Diese Region ist entscheidend für die Emotionsregulation und Entscheidungsfindung.
Ein entscheidender Faktor in diesem Prozess ist das Enzym St3gal1, das für die Sialylierung verantwortlich ist, eine spezifische Form der Glycosylierung. Die Forscher konnten zeigen, dass eine Reduktion von St3gal1 depressive Verhaltensweisen bei Mäusen auslöst, während eine Erhöhung des Enzyms die Symptome lindert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass St3gal1 eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung neuronaler Schaltkreise spielt und somit ein potenzielles Ziel für neue Therapien darstellt.
Die Entdeckung dieser neuen molekularen Mechanismen eröffnet vielversprechende Perspektiven für die Entwicklung von Behandlungen, die über die traditionelle Neurotransmitter-Regulation hinausgehen. Dies könnte insbesondere für Patienten mit therapieresistenten Depressionen von Bedeutung sein. Die Forscher hoffen, dass ihre Erkenntnisse nicht nur zur Entwicklung neuer Medikamente führen, sondern auch als diagnostische Marker dienen könnten, um Depressionen besser zu verstehen und zu behandeln.

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