GENF / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler der Universität Genf haben einen neuen Mechanismus entdeckt, der die neuronale Erregbarkeit im somatosensorischen Kortex moduliert. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis von sensorischer Wahrnehmung und neurologischen Störungen wie Autismus grundlegend verändern.
Die jüngste Forschung der Universität Genf hat einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der neuronalen Erregbarkeit erzielt. Im Zentrum dieser Entdeckung steht eine Feedbackschleife zwischen dem Thalamus und dem somatosensorischen Kortex, die die Empfindlichkeit der Neuronen gegenüber sensorischen Reizen moduliert. Diese Erkenntnis könnte erklären, warum dieselbe Berührung in unterschiedlichen Kontexten unterschiedlich wahrgenommen wird.
Traditionell wurde angenommen, dass der Neurotransmitter Glutamat als Aktivierungssignal fungiert, das Neuronen zur sofortigen Reaktion veranlasst. Die neue Studie zeigt jedoch, dass Glutamat an alternative Rezeptoren bindet, die die Erregbarkeit der Neuronen erhöhen, ohne sie direkt zu aktivieren. Diese subtile Modulation könnte eine Erklärung für die variierende Wahrnehmung von Berührungen sein.
Der Einfluss dieser Entdeckung auf das Verständnis von neurologischen Störungen ist erheblich. Die modulierte Erregbarkeit könnte eine Rolle bei den Wahrnehmungsveränderungen spielen, die bei Autismus und anderen neurologischen Erkrankungen beobachtet werden. Diese Erkenntnisse bieten neue Ansätze für potenzielle therapeutische Interventionen.
Die Forschung zeigt, dass der Thalamus nicht nur als Relaisstation für sensorische Signale dient, sondern auch als selektiver Verstärker der kortikalen Aktivität fungiert. Diese dynamische Interaktion innerhalb des thalamokortikalen Netzwerks formt unsere Wahrnehmung von Berührungen und könnte auch die sensorische Flexibilität in Schlaf- und Wachzuständen beeinflussen.
Die Entdeckung dieser Feedbackschleife eröffnet neue Perspektiven für die Erforschung der neuronalen Verarbeitung und der damit verbundenen Störungen. Die Forscher nutzten fortschrittliche Techniken wie Bildgebung, Optogenetik und Elektrophysiologie, um die synaptische Aktivität der Dendriten zu untersuchen und die Mechanismen der Modulation zu verstehen.
Diese Forschungsergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung neuer Therapien für neurologische Störungen haben. Indem sie die neuronale Erregbarkeit gezielt beeinflussen, könnten zukünftige Behandlungen die sensorische Wahrnehmung bei Patienten mit Autismus oder anderen sensorischen Anomalien verbessern.

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