BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz eines richtungsweisenden Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) im Jahr 2021, das die Praxis der Zustimmungsfiktionsklauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Banken für unzulässig erklärte, haben viele deutsche Bankkunden ihre Rückerstattungsansprüche für unrechtmäßig erhobene Kontogebühren nicht geltend gemacht.
Eine Studie des Vergleichsportals Verivox hat aufgedeckt, dass lediglich 11 Prozent der deutschen Bankkunden ihre potenziellen Rückerstattungsansprüche nach dem BGH-Urteil von 2021 geltend gemacht haben. Dieses Urteil hatte die Praxis der Banken, Änderungen der Kontogebühren als akzeptiert zu betrachten, sofern Kunden nicht innerhalb einer bestimmten Frist widersprachen, für unzulässig erklärt. Trotz der Möglichkeit, bereits gezahlte Gebühren zurückzufordern, haben viele Verbraucher diese Chance nicht genutzt.
Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung der Kunden ist die mangelnde Bekanntheit des Urteils. Vier von zehn Befragten sind sich des BGH-Urteils nicht einmal bewusst. Selbst unter den informierten Kunden verzichten mehr als 80 Prozent auf eine Rückforderung. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Neben der Sorge um mögliche negative Auswirkungen auf die Geschäftsbeziehung zur Bank schrecken auch der vermeintlich hohe Aufwand und die Unsicherheit über die Erfolgsaussichten viele ab.
Verivox berichtet, dass bisher keine Bank bekannt ist, die vor dem Urteil eigenständig die ausdrückliche Zustimmung ihrer Kunden zu Gebührenerhöhungen eingeholt hat. Dies unterstreicht die Bedeutung des Urteils, das Verbrauchern nun die Möglichkeit gibt, unrechtmäßig erhobene Gebühren zurückzufordern. Dennoch bleibt die Realität hinter den Erwartungen zurück, da viele Kunden ihre Ansprüche nicht wahrnehmen.
Der BGH verhandelt aktuell erneut einen Fall, der sich mit der Erstattung solcher Gebühren bei der Berliner Sparkasse befasst. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Verjährungsfristen von Ansprüchen gelegt. Ob bereits ein Urteil verkündet wird, bleibt abzuwarten, doch die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Praxis der Banken haben.
Die Zurückhaltung der Kunden könnte auch auf die Komplexität der Rückforderungsprozesse zurückzuführen sein. Viele Verbraucher sind unsicher, wie sie ihre Ansprüche geltend machen können und welche Dokumente erforderlich sind. Hier könnten Banken und Verbraucherorganisationen durch gezielte Aufklärung und Unterstützung Abhilfe schaffen.
Insgesamt zeigt die Studie von Verivox, dass trotz der rechtlichen Möglichkeiten viele Verbraucher ihre Ansprüche nicht durchsetzen. Dies könnte langfristig Auswirkungen auf das Vertrauen in die Banken haben, wenn Kunden das Gefühl haben, dass ihre Rechte nicht ausreichend geschützt werden.
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