LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie legt nahe, dass Menschen, die weniger Zeit in tiefem oder REM-Schlaf verbringen, einem höheren Risiko für Gehirnveränderungen ausgesetzt sein könnten, die mit Alzheimer in Verbindung stehen.

Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass schlechter Schlaf möglicherweise das Risiko für Alzheimer erhöhen könnte. Menschen, die weniger Zeit in tiefem Schlaf oder im REM-Schlaf verbringen, könnten einem höheren Risiko für Gehirnveränderungen ausgesetzt sein, die mit der Krankheit in Verbindung stehen. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung, die im Journal of Clinical Sleep Medicine veröffentlicht wurde. Die Forscher fanden heraus, dass geringere Anteile von langsamen Wellen und REM-Schlaf mit kleineren Volumina in bestimmten Gehirnregionen verbunden waren, die frühe Anzeichen von Atrophie bei Alzheimer zeigen.

Alzheimer ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die das Gedächtnis und die Denkfähigkeiten langsam beeinträchtigt. In den USA sind mehr als 6 Millionen ältere Erwachsene betroffen. Ein Hauptmerkmal der Krankheit ist die Gehirnatrophie, also der allmähliche Verlust von Gehirnvolumen, insbesondere in Bereichen wie dem Hippocampus und dem Parietallappen. Diese strukturellen Veränderungen beginnen oft Jahre bevor Symptome auftreten. Forscher interessieren sich seit langem dafür, was zu dieser Atrophie beiträgt und ob Lebensstilfaktoren einen Einfluss haben könnten.

Schlaf hat sich als einer der potenziellen Faktoren herauskristallisiert. Schlechter Schlaf ist bei älteren Erwachsenen häufig, und es gibt Hinweise darauf, dass Schlafstörungen das Risiko für kognitiven Abbau und Demenz erhöhen können. Frühere Studien stützten sich oft auf selbstberichtete Schlafgewohnheiten, die ungenau sein können, oder konzentrierten sich mehr auf die allgemeine Schlafdauer als auf spezifische Schlafphasen. Die aktuelle Studie füllte diese Lücke, indem sie objektive, klinische Schlafmessungen verwendete und sich auf spezifische Schlafphasen konzentrierte, die als besonders wichtig für die Gehirngesundheit gelten.

Die Forscher analysierten Daten aus der Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC) Studie, die die Gesundheit von US-Erwachsenen über mehrere Jahrzehnte verfolgt. Zwischen 1996 und 1998 unterzog sich eine Teilgruppe der Teilnehmer einer nächtlichen Schlafüberwachung zu Hause mittels Polysomnographie. Diese Methode zeichnet Gehirnwellen, Herzfrequenz, Atmung und Muskelaktivität auf, um festzustellen, in welcher Schlafphase sich eine Person während der Nacht befindet. Über ein Jahrzehnt später, zwischen 2011 und 2013, unterzogen sich einige Teilnehmer einer Gehirnbildgebung im Rahmen einer Folgestudie.

Die Ergebnisse zeigten ein klares Muster: Personen, die weniger Zeit im langsamen Wellenschlaf und im REM-Schlaf verbrachten, neigten dazu, kleinere Volumina in bestimmten Gehirnregionen zu haben. Insbesondere waren geringere Mengen an langsamen Wellenschlaf mit einer reduzierten Größe in den Regionen des inferioren Parietallappens und des Cuneus verbunden. Weniger REM-Schlaf war mit kleineren Volumina in den Bereichen des inferioren Parietallappens und des Precuneus assoziiert. Diese Ergebnisse blieben statistisch signifikant, selbst nach Anpassung an andere Gesundheits- und Lebensstilfaktoren.

Die Studie untersuchte auch, ob der Zusammenhang zwischen Schlaf und Gehirnatrophie je nach Träger des APOE4-Gens, einem bekannten genetischen Risikofaktor für Alzheimer, unterschiedlich war. Obwohl frühere Studien gezeigt haben, dass APOE4-Träger möglicherweise empfindlicher auf die Auswirkungen von schlechtem Schlaf reagieren, fand diese Studie keine signifikanten Unterschiede basierend auf dem APOE-Genotyp. Die Autoren merkten jedoch an, dass ihre Stichprobe ausschließlich aus weißen Teilnehmern bestand, was die Ergebnisse beeinflusst haben könnte.

Diese Erkenntnisse unterstützen die Idee, dass tiefer, erholsamer Schlaf das Gehirn vor Alterung und Krankheit schützen kann. Langsamer Wellenschlaf und REM-Schlaf spielen Schlüsselrollen bei der Gedächtniskonsolidierung und der Gehirnreparatur. Beide Phasen helfen auch, Abfallprodukte aus dem Gehirn zu entfernen, einschließlich Amyloid-Beta, einem Protein, das sich bei Alzheimer ansammelt. Wenn Schlafstörungen die Fähigkeit des Gehirns verringern, diese Reinigungs- und Wartungsprozesse durchzuführen, könnte dies zum allmählichen Schrumpfen in wichtigen Gehirnregionen beitragen.

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Schlechter Schlaf könnte das Risiko für Alzheimer erhöhen
Schlechter Schlaf könnte das Risiko für Alzheimer erhöhen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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