Väterliche psychische Gesundheit: Ein unterschätzter Faktor für die Kindesentwicklung

CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bedeutung der psychischen Gesundheit von Vätern für die Entwicklung ihrer Kinder wird zunehmend anerkannt. Experten fordern, dass auch Väter auf mentale Belastungen untersucht werden sollten, da deren Einfluss auf die kindliche Entwicklung erheblich ist.

Die psychische Gesundheit von Vätern wird oft übersehen, obwohl sie eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Kindern spielt. Studien zeigen, dass Depressionen, Ängste und Stress bei neuen Vätern mit schlechteren Ergebnissen in der emotionalen, kognitiven und sozialen Entwicklung von Kindern verbunden sind. Während die psychische Gesundheit von Müttern routinemäßig überprüft wird, fehlt es an ähnlicher Unterstützung für Väter, obwohl 14 % von ihnen an postpartaler Depression leiden.

Ein neues Instrument, PRAMS for Dads, hilft nun dabei, die gesundheitlichen Bedürfnisse von Vätern zu identifizieren und zu adressieren. Dieses Programm, das in mehreren US-Bundesstaaten eingeführt wird, zielt darauf ab, die Ressourcen der Staaten effektiver auf die Unterstützung von Familien auszurichten. Dr. Craig Garfield, ein führender Experte auf diesem Gebiet, betont die Notwendigkeit, Väter während der Schwangerschaft und der perinatalen Phase stärker einzubeziehen und ihre Gefühle von Traurigkeit oder Angst zu normalisieren.

Die Forschung von Dr. Garfield zeigt, dass Väter einen großen Einfluss darauf haben können, ob ein Säugling gestillt wird und sicher schläft. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Vätern die gleichen Unterstützungsstrukturen wie Müttern zu bieten. In den USA werden Mütter seit 2010 routinemäßig auf postpartale Depressionen untersucht, und es ist an der Zeit, diese Strategie auch auf Väter auszuweiten.

Die systematische Überprüfung und Meta-Analyse von Le Bas und Kollegen bietet eine umfassende Synthese der Assoziation zwischen väterlichem psychischen Stress und schlechteren kindlichen Entwicklungsresultaten. Diese Studie hebt hervor, dass der Zusammenhang zwischen väterlicher psychischer Erkrankung und schlechterer Kindesentwicklung robust ist, unabhängig von der Art des psychischen Stresses oder dem Entwicklungsbereich.

Dr. Garfield, der auch an einem internationalen Austausch über die Zukunft der Vaterschaft in Australien teilnahm, betont, dass die Unterstützung der psychischen Gesundheit von Vätern nicht nur die Entwicklung von Kindern verbessert, sondern auch das Wohlbefinden der gesamten Familie stärkt. Die Einführung von PRAMS for Dads in weiteren Staaten könnte ein entscheidender Schritt sein, um die gesundheitlichen Bedürfnisse von Vätern besser zu verstehen und zu unterstützen.

Die Bedeutung der väterlichen Rolle in der frühen Kindheit wird zunehmend anerkannt, und es ist entscheidend, dass Gesundheitsdienstleister ihre Ansätze überdenken, um Väter in dieser entscheidenden Lebensphase besser zu unterstützen. Die Forschung zeigt, dass die psychische Gesundheit von Vätern nicht nur für die Entwicklung ihrer Kinder, sondern auch für das gesamte familiäre Umfeld von Bedeutung ist.

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