MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Neurowissenschaften gibt es immer wieder bahnbrechende Entdeckungen, die unser Verständnis von Gehirnfunktionen revolutionieren. Eine solche Entdeckung betrifft spezielle Neuronen, die nicht nur unsere räumliche Position, sondern auch unseren Fortschritt in einer Verhaltenssequenz verfolgen können.
Die jüngste Forschung hat gezeigt, dass das Gehirn über spezielle Neuronen verfügt, die als “Ziel-Fortschrittszellen” bezeichnet werden. Diese Zellen sind in der Lage, den Fortschritt eines Individuums in einer Verhaltensaufgabe zu verfolgen, unabhängig von der räumlichen Position. Diese Entdeckung wurde durch Experimente mit Mäusen gemacht, bei denen Forscher beobachteten, dass diese Zellen feuern, je nachdem, wie weit das Tier in einer Aufgabe fortgeschritten ist.
Diese Zellen schaffen interne Karten des Verhaltens, die es ermöglichen, flexibel und generalisiert zu denken. Dies ist ein bedeutender Fortschritt in unserem Verständnis darüber, wie das Gehirn alltägliche Probleme löst und könnte zukünftige Fortschritte sowohl in der Neurowissenschaft als auch in der Künstlichen Intelligenz beeinflussen. Die Fähigkeit, neue Szenarien vorherzusagen, ohne vorherige Erfahrungen, zeigt das Potenzial dieser Zellen zur Generalisierung.
Die Forschung, die in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass diese Zellen nicht nur auf die räumliche Navigation beschränkt sind, sondern auch auf die Organisation von Wissen über unser Verhalten. Diese Erkenntnisse könnten helfen, die Brücke zwischen biologischen Gehirnfunktionen und anpassungsfähigen KI-Systemen zu schlagen.
Die Entdeckung dieser Zellen wirft auch ein neues Licht auf die Konzepte der kognitiven Karten, die erstmals in der Mitte des 20. Jahrhunderts von Psychologen wie Edward Tolman beschrieben wurden. Diese mentalen Repräsentationen der Welt organisieren unsere Erfahrungen und ermöglichen es uns, vorherzusagen, was als nächstes passieren wird.
In den 1970er Jahren identifizierten Forscher spezialisierte Zellen im Hippocampus und im entorhinalen Kortex von Nagetieren, die eine wörtliche Karte unserer Umgebungen bilden. Diese Zellen, wie die “Ortszellen” und “Gitterzellen”, kodieren Entfernungen, Ziele und Standorte und schaffen eine präzise mentale Karte der physischen Welt.
Die aktuelle Forschung erweitert dieses Verständnis, indem sie zeigt, dass ähnliche Mechanismen auch für die Organisation von Verhaltenswissen existieren. Diese Zellen ermöglichen es, den Fortschritt in einer Aufgabe zu verfolgen und die nächsten Schritte vorherzusagen, selbst wenn die spezifischen Umstände neu sind.
Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung von KI-Systemen haben, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben zu bewältigen und sich an neue Situationen anzupassen. Die Fähigkeit, allgemeine Strukturen zu erkennen und zu nutzen, ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer flexiblen und anpassungsfähigen KI.
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