FREIBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben ein faszinierendes Phänomen bei Spitzmäusen entdeckt: Diese Tiere können ihre Gehirne saisonal schrumpfen und wieder wachsen lassen, ohne dass die Gehirnzellen absterben. Diese Entdeckung könnte neue Ansätze zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen beim Menschen inspirieren.

In der Welt der Neurowissenschaften hat eine bemerkenswerte Entdeckung das Potenzial, unser Verständnis von Gehirnerkrankungen grundlegend zu verändern. Forscher haben herausgefunden, dass Spitzmäuse ihre Gehirne saisonal schrumpfen und wieder wachsen lassen können, ohne dass dabei Gehirnzellen absterben. Diese Fähigkeit, bekannt als Dehnel-Phänomen, könnte wertvolle Einblicke in die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson bieten.
Das Team um Dr. Cecilia Baldoni vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Deutschland hat mithilfe von nicht-invasiven MRT-Scans das Gehirn von Spitzmäusen untersucht. Dabei stellten sie fest, dass die Gehirne der Tiere im Winter etwa neun Prozent ihres Volumens verlieren, ohne dass die Zellen absterben. Stattdessen verlieren die Zellen Wasser, was durch das Protein Aquaporin-4 reguliert wird. Diese Entdeckung ist besonders interessant, da ähnliche Mechanismen auch bei menschlichen Gehirnerkrankungen beobachtet werden, jedoch mit irreversiblen Schäden verbunden sind.
Die Fähigkeit der Spitzmäuse, ihr Gehirnvolumen zu reduzieren und später wiederherzustellen, könnte neue Wege zur Behandlung von Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson eröffnen. Diese Krankheiten sind durch einen Verlust an Gehirnvolumen gekennzeichnet, der bei Menschen normalerweise irreversibel ist. Die Forscher hoffen, dass das Studium der Spitzmäuse Aufschluss darüber geben könnte, wie man das menschliche Gehirn dazu bringen kann, sich ähnlich zu regenerieren.
Ein weiterer faszinierender Aspekt dieser Forschung ist die Erkenntnis, dass nicht alle Gehirnregionen der Spitzmäuse gleichmäßig schrumpfen. Besonders die Neokortex und das Kleinhirn behalten eine stabilere Wasserbalance bei, was darauf hindeutet, dass diese Bereiche für kognitive Fähigkeiten und motorische Kontrolle entscheidend sind. Diese Erkenntnisse könnten erklären, wie Spitzmäuse trotz eines kleineren Gehirns im Winter überleben können, indem sie ihre Gehirnressourcen effizienter nutzen.
Die Forscher planen nun, den Regenerationsprozess der Spitzmäuse genauer zu untersuchen, um herauszufinden, wie das Gehirn im Frühjahr wieder wächst. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend sein, um neue Therapien für neurodegenerative Erkrankungen zu entwickeln. Die Aussicht, dass ein kleines Tier wie die Spitzmaus uns helfen könnte, unheilbare Krankheiten zu behandeln, ist sowohl faszinierend als auch vielversprechend.

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