MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Schlafapnoe, eine weit verbreitete Schlafstörung, wird oft mit Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen in Verbindung gebracht. Doch eine neue Studie zeigt, dass sie auch das Gedächtnis erheblich beeinträchtigen kann.
Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die weit über die bekannten Risiken für Herz und Stoffwechsel hinausgeht. Eine aktuelle Untersuchung hat gezeigt, dass OSA auch das Gedächtnis, insbesondere das visuelle und verbale Arbeitsgedächtnis, stark beeinträchtigen kann. Diese Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Analyse von Studien an Menschen und Tieren, die in der Fachzeitschrift Sleep Medicine Reviews veröffentlicht wurde.
Die Forscher der Marshall University und der Shanghai Jiao Tong University School of Medicine haben herausgefunden, dass die charakteristischen Merkmale der OSA, wie intermittierende Hypoxie und Schlaffragmentierung, zu neuroinflammatorischen Prozessen, oxidativem Stress und neuronalen Schäden führen. Diese biologischen Schäden beeinträchtigen die kognitive Funktion und tragen zu einem signifikanten Gedächtnisverlust bei.
Die Schwere und Dauer der OSA korrelieren stark mit der Verschlechterung der Gedächtnisleistung. Biomarker wie der Oxygen Desaturation Index bieten messbare Einblicke in das Ausmaß der Beeinträchtigung. Obwohl die kontinuierliche positive Atemwegsdrucktherapie (CPAP) als wirksamste Behandlung gilt, betonen die Forscher die Notwendigkeit neuer Diagnosemethoden und Therapien, um den kognitiven Schutz vollständig zu gewährleisten.
Frühe Veränderungen, die durch Gehirnbildgebung, EEG und Blutbiomarker beobachtet werden, könnten als aufkommende Prädiktoren für den kognitiven Abbau dienen. Die Studie, die von Dr. Xiaoman Zhang und Kollegen verfasst wurde, hebt auch zukünftige Forschungsrichtungen hervor, darunter die Rolle der Darmmikrobiota, genetische Faktoren und epigenetische Veränderungen bei OSA-bedingtem Gedächtnisverlust.
Die Forscher schlagen vor, dass eine multidimensionale klinische Profilierung die Entwicklung personalisierter Behandlungsstrategien unterstützen könnte. Die Studie wurde von der chinesischen Regierung und den National Institutes of Health unterstützt, was die internationale Bedeutung dieser Forschung unterstreicht.
Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass OSA nicht nur eine körperliche, sondern auch eine kognitive Herausforderung darstellt. Die Erkenntnisse könnten den Weg für neue Behandlungsansätze ebnen, die über die derzeitige CPAP-Therapie hinausgehen und eine umfassendere kognitive Schutzstrategie bieten.
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