BARCELONA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet, wie das Gehirn Entscheidungen nicht nur auf Basis direkter Erfahrungen, sondern auch durch indirekte Assoziationen zwischen scheinbar nicht zusammenhängenden Reizen trifft.
Die Fähigkeit des Gehirns, komplexe Entscheidungen zu treffen, basiert nicht nur auf direkten Erfahrungen, sondern auch auf der Fähigkeit, indirekte Verbindungen zwischen verschiedenen Reizen herzustellen. Eine aktuelle Studie, die von der Forschungsgruppe für zelluläre Mechanismen am Hospital del Mar Research Institute durchgeführt wurde, zeigt, wie Mäuse eine süße Geschmacksrichtung ablehnen, nachdem sie diese indirekt mit einem negativen Ereignis über einen gemeinsamen Geruch verknüpft haben.
Diese Form des Lernens, die als höhere Ordnung der Konditionierung bekannt ist, wurde in Experimenten mit Mäusen untersucht. Die Forscher trainierten die Tiere, einen bestimmten Geruch mit einem Geschmack zu assoziieren. Später wurde ein negativer Reiz mit einem dieser Gerüche verbunden, was dazu führte, dass die Mäuse den damit verbundenen Geschmack mieden. Diese indirekten Assoziationen wurden durch die Aktivität der Amygdala und deren Interaktion mit anderen Hirnregionen ermöglicht.
Die Amygdala, bekannt für ihre Rolle bei Angst- und Furchtreaktionen, spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung dieser Assoziationen. Die Forscher konnten zeigen, dass die Hemmung der Amygdala-Aktivität während der Exposition gegenüber den Reizen die Fähigkeit der Mäuse, diese indirekten Verbindungen zu bilden, beeinträchtigte. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Behandlung von psychischen Störungen wie PTSD und Psychosen haben, da Störungen in diesen Mechanismen möglicherweise die Grundlage solcher Erkrankungen bilden.
Die Studie hebt hervor, dass die neuronalen Schaltkreise, die an der Entscheidungsfindung beteiligt sind, bei Menschen ähnlich wie bei Mäusen funktionieren könnten. Dies eröffnet neue Perspektiven für therapeutische Ansätze, die auf die Modulation der Amygdala-Aktivität abzielen, um Symptome von PTSD oder Psychosen zu lindern. Zukünftige Ansätze könnten die Stimulation oder Modulation dieser Hirnregionen umfassen, um die kognitiven Prozesse zu beeinflussen, die bei diesen Störungen gestört sind.
Die Forschungsergebnisse bieten nicht nur Einblicke in die grundlegenden Mechanismen der Entscheidungsfindung, sondern auch in die potenziellen therapeutischen Anwendungen. Die Möglichkeit, die Aktivität der Amygdala gezielt zu beeinflussen, könnte neue Wege eröffnen, um die Symptome von psychischen Erkrankungen zu behandeln, die durch gestörte Assoziationen gekennzeichnet sind. Diese Erkenntnisse könnten auch dazu beitragen, die Entwicklung neuer Medikamente oder Therapien zu unterstützen, die auf die spezifischen neuronalen Schaltkreise abzielen, die bei der Bildung indirekter Assoziationen eine Rolle spielen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Künstliche Intelligenz Spezialist Lagerhelfer (m/w/d) – Quereinstieg in IT-Logistik in Düsseldorf
Quereinsteiger (m/w/d) – Einstieg in moderne Fertigung mit Künstlicher Intelligenz in Hamburg
KI-Künstliche Intelligenz (m/w/d) – Quereinstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz in Leverkusen
Quereinsteiger (m/w/d) – Künstliche Intelligenz gestützte IT-Logistik in Hannover

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Indirekte Assoziationen im Gehirn: Neue Erkenntnisse zur Entscheidungsfindung" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Indirekte Assoziationen im Gehirn: Neue Erkenntnisse zur Entscheidungsfindung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Indirekte Assoziationen im Gehirn: Neue Erkenntnisse zur Entscheidungsfindung« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!