STOCKHOLM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Studie des Karolinska Instituts in Schweden hat gezeigt, dass der menschliche Hippocampus auch im hohen Alter weiterhin neue Neuronen produziert. Diese Entdeckung könnte den Weg für regenerative Therapien ebnen, die auf kognitive und psychiatrische Störungen abzielen.

Die jüngsten Forschungsergebnisse des Karolinska Instituts in Schweden haben eine langjährige Debatte über die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich im Erwachsenenalter anzupassen, neu entfacht. Die Studie zeigt, dass der Hippocampus, ein für das Gedächtnis und die Emotionsregulation entscheidender Bereich des Gehirns, bis ins hohe Alter neue Neuronen bildet. Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von neurodegenerativen und psychiatrischen Erkrankungen haben.
Die Forscher identifizierten neuralen Vorläuferzellen, die als Vorstufen von Neuronen fungieren, bei Erwachsenen bis zu einem Alter von 78 Jahren. Diese Zellen wurden mithilfe fortschrittlicher Sequenzierungs- und Bildgebungstechniken sowie maschinellem Lernen analysiert, um ihre Entwicklung und ihren Aufenthaltsort im Hippocampus nachzuvollziehen. Die Ergebnisse zeigen, dass neu gebildete Neuronen sich im Gyrus dentatus ansiedeln, einem Bereich, der für Gedächtnisbildung und Lernen von zentraler Bedeutung ist.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die individuelle Variation der Neurogenese, die bei den untersuchten Personen festgestellt wurde. Einige Erwachsene wiesen viele neuralen Vorläuferzellen auf, während andere kaum welche hatten. Diese Unterschiede könnten wichtige Hinweise für die Entwicklung personalisierter Behandlungen für Hirnerkrankungen liefern.
Die Forschung wurde in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Chalmers University of Technology in Schweden durchgeführt und von verschiedenen Organisationen, darunter der schwedische Forschungsrat und die Europäische Forschungsrat, finanziert. Jonas Frisén, Professor für Stammzellforschung am Karolinska Institut, betont die Bedeutung dieser Entdeckung für das Verständnis der Funktionsweise und Veränderung des menschlichen Gehirns im Laufe des Lebens.
Die Studie könnte auch neue Wege für regenerative Therapien eröffnen, die die Neurogenese bei neurodegenerativen und psychiatrischen Störungen stimulieren. Dies ist besonders relevant, da die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den genetischen Aktivitäten der Vorläuferzellen zwischen Menschen und anderen Tieren wie Mäusen, Schweinen und Affen untersucht wurden.
Die Ergebnisse der Studie wurden in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlicht und bieten eine neue Perspektive auf die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns. Sie unterstreichen die Bedeutung der kontinuierlichen Forschung in diesem Bereich, um das volle Potenzial der Neurogenese für therapeutische Anwendungen zu erschließen.

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