DRESDEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Emotionale Vernachlässigung und Missbrauch in der Kindheit können das Vertrauen in die eigenen Körpersignale nachhaltig beeinträchtigen. Eine neue Meta-Analyse zeigt, dass diese Form des Missbrauchs langfristige Risiken für die psychische Gesundheit birgt.
Emotionale Vernachlässigung und Missbrauch in der Kindheit sind oft unsichtbare, aber tiefgreifende Formen des Missbrauchs, die das Vertrauen in die eigenen Körpersignale erheblich beeinträchtigen können. Eine aktuelle Meta-Analyse, durchgeführt von einem Forschungsteam der Technischen Universität Dresden, hat 17 Studien mit insgesamt 3.705 Teilnehmern untersucht und dabei festgestellt, dass emotionale Misshandlungen stark mit einem verminderten Vertrauen in den eigenen Körper verbunden sind.
Interozeption, die Fähigkeit, innere Körpersignale wie Herzschlag oder Atmung wahrzunehmen und zu interpretieren, spielt eine zentrale Rolle für das emotionale Erleben und die Stressregulation. Obwohl die Wissenschaft die Entwicklung und Bedeutung der Interozeption noch nicht vollständig versteht, gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass sie ein wichtiger Risikofaktor für psychische und somatische Störungen ist.
Die Ergebnisse der Meta-Analyse zeigen, dass emotionale Misshandlungen in der Kindheit das Vertrauen in die eigenen Körpersignale untergraben können. Dies kann weitreichende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben, da es die Emotionsregulation, die Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und die Stressverarbeitung beeinträchtigen kann. Personen, die in ihrer Kindheit emotionalen Misshandlungen ausgesetzt waren, haben ein erhöhtes Risiko, psychische Störungen wie Angststörungen, Depressionen oder Essstörungen zu entwickeln.
Im Gegensatz zu körperlichem oder sexuellem Missbrauch sind emotionale Misshandlungen oft weniger sichtbar und erhalten daher nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Dr. Ilka Böhm, Mitglied des Forschungsteams, betont, dass diese Formen des Missbrauchs trotz ihrer langfristigen Folgen bisher nicht ausreichend beachtet werden.
Prof. Dr. Anna-Lena Zietlow, Leiterin des Forschungsteams, hofft, dass die Ergebnisse der Studie dazu beitragen werden, das Bewusstsein für emotionale Misshandlungen und Vernachlässigung zu schärfen. Kinder benötigen nicht nur Schutz vor körperlicher Gewalt, sondern auch eine zuverlässige und einfühlsame emotionale Betreuung. Ihre emotionalen Bedürfnisse sollten sowohl in der Gesellschaft als auch in der Forschung und Prävention mehr Beachtung finden.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Meta-Analyse führt das Team nun eine Studie zur Korrelation zwischen Kindesmisshandlung und Interozeption bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren durch. Diese Forschung könnte neue Erkenntnisse darüber liefern, wie emotionale Misshandlungen in der Kindheit langfristig die psychische Gesundheit beeinflussen.
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