LONDON (IT BOLTWISE) – Ein 19-jähriger Brite steht im Verdacht, hinter mindestens 120 Cyberangriffen zu stecken, darunter Angriffe auf US-Unternehmen und das US-Gerichtssystem. Die Anklage wirft ihm vor, über 115 Millionen US-Dollar erpresst zu haben.

Die US-Justizbehörden haben Anklage gegen einen 19-jährigen Briten erhoben, der angeblich in mindestens 120 Cyberangriffe verwickelt ist. Thalha Jubair, der in East London verhaftet wurde, soll zusammen mit seinem 18-jährigen Komplizen Owen Flowers zahlreiche US-Unternehmen, das US-Gerichtssystem und sogar das öffentliche Verkehrsnetz Londons gehackt haben.
Die beiden Jugendlichen stehen bereits in Großbritannien vor Gericht, da sie im Jahr 2024 die IT-Systeme von Transport for London lahmgelegt haben. Diese Attacke wird mit der Hackergruppe Scattered Spider in Verbindung gebracht, die vor allem aus Teenagern und jungen Erwachsenen besteht, die sich auf Social Engineering spezialisiert haben.
Scattered Spider, auch als “advanced persistent teenagers” bekannt, nutzen vor allem Telefonbetrug, um an Passwörter zu gelangen. Sie geben sich als vergessliche Mitarbeiter aus und überreden IT-Hilfskräfte, ihnen Zugangsdaten zu geben. Diese Methode hat der Gruppe bereits einen zweifelhaften Ruf eingebracht.
Jubair soll jedoch noch weiter gegangen sein. Laut Anklage in New Jersey erpresste er Dutzende US-Unternehmen um mehr als 115 Millionen US-Dollar. Die Ermittler fanden auf beschlagnahmten Servern Beweise für Unternehmenshacks, gestohlene Daten und eine Krypto-Wallet mit etwa 36 Millionen US-Dollar. Jubair gelang es Berichten zufolge, 8,4 Millionen US-Dollar zu transferieren, während das FBI die Wallet beschlagnahmte.
Besonders brisant ist der angebliche Zugang zum US-Gerichtssystem. Ermittler behaupten, Jubair und seine Komplizen hätten sich Zugangsdaten von Helpdesk-Mitarbeitern erschlichen, darunter auch das Konto eines Magistratsrichters, um versiegelte Anklagen gegen andere Hacker einzusehen. Sie sollen sogar falsche Notfalldatenanfragen bei einem Finanzunternehmen gestellt haben, indem sie sich als Bundesbeamte ausgaben.
Ob Jubair an die USA ausgeliefert wird, ist noch unklar. Der Fall wirft Fragen auf, ob Cyberkriminalität für junge Menschen zu zugänglich geworden ist oder ob es sich um Ausnahmefälle handelt. Unternehmen könnten mehr Ressourcen in die Schulung ihrer Mitarbeiter investieren, um Social Engineering-Angriffe zu erkennen, doch bleibt die Frage, ob kreative Hacker immer einen Schritt voraus sein werden.

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