DUBLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine groß angelegte klinische Studie hat gezeigt, dass wiederholte Ketamin-Infusionen keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber der Standardbehandlung bei Depressionen bieten. Die Ergebnisse werfen Fragen zur bisherigen Einschätzung der Wirksamkeit von Ketamin auf und betonen die Notwendigkeit sorgfältiger Prüfungen vor einer breiteren klinischen Anwendung.

In einer umfassenden klinischen Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht wurde, wurde die Wirksamkeit von Ketamin bei der Behandlung von schweren Depressionen untersucht. Die Studie, die von Forschern der Trinity College Dublin und der Queens University Belfast durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass wiederholte Ketamin-Infusionen keinen signifikanten Vorteil gegenüber der Verabreichung von Midazolam, einem psychoaktiven Placebo, bieten. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die bisherige Einschätzung der antidepressiven Wirkung von Ketamin.
Die Studie, bekannt als KARMA-Dep 2, wurde mit dem Ziel durchgeführt, die Wirksamkeit, Sicherheit und Kosteneffizienz von Ketamin als Ergänzung zur üblichen stationären Behandlung zu bewerten. Die Teilnehmer wurden zufällig ausgewählt, um entweder Ketamin oder Midazolam zu erhalten, wobei beide Gruppen zusätzlich zur Standardbehandlung betreut wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass es keine signifikanten Unterschiede in den Depressionswerten, die mit der Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale gemessen wurden, zwischen den beiden Gruppen gab.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie war die hohe Rate an Teilnehmern, die korrekt erraten konnten, welche Behandlung sie erhielten. Dies könnte zu einem verstärkten Placebo-Effekt geführt haben, was die wahrgenommenen Verbesserungen der Stimmung beeinflusst haben könnte. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung einer strengen Verblindung in klinischen Studien, insbesondere bei Therapien, bei denen die Aufrechterhaltung der Verblindung schwierig ist, wie bei Ketamin oder psychedelischen Behandlungen.
Die Ergebnisse der Studie haben weitreichende Implikationen für die klinische Praxis. Trotz der zunehmenden Off-Label-Nutzung von Ketamin zur Behandlung von Depressionen legen diese Ergebnisse nahe, dass die antidepressiven Vorteile von Ketamin möglicherweise überschätzt wurden. Dies betont die Notwendigkeit einer vorsichtigen klinischen Anwendung und weiterer Forschung, um die tatsächliche Wirksamkeit und Sicherheit von Ketamin in der Behandlung von Depressionen zu bestimmen.

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