Kleinkinder lernen trotz Masken: Neue Studie zeigt überraschende Ergebnisse

BARCELONA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universitat Autònoma de Barcelona und der Universität Grenoble Alpes zeigt, dass Kleinkinder neue Wörter lernen können, selbst wenn der Mund oder die Augen des Sprechers verdeckt sind. Diese Erkenntnisse beruhigen Eltern und Erzieher, die sich während der COVID-Pandemie Sorgen um die Sprachentwicklung ihrer Kinder gemacht haben.

Die Fähigkeit von Kleinkindern, neue Wörter zu lernen, ist ein faszinierendes Thema, das in der jüngsten Forschung der Universitat Autònoma de Barcelona und der Universität Grenoble Alpes beleuchtet wurde. Die Studie zeigt, dass Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren neue Wörter lernen können, selbst wenn der Sprecher eine Maske trägt oder seine Augen verdeckt sind. Diese Entdeckung ist besonders relevant in Zeiten der Pandemie, in denen das Tragen von Masken zur Norm geworden ist.

Die Forscher fanden heraus, dass das Wortlernen bei Kleinkindern stark mit der Fähigkeit zusammenhängt, dem Blick des Sprechers zu folgen und die Aufmerksamkeit zwischen dem Sprecher und dem Objekt zu wechseln. Dies deutet darauf hin, dass die visuelle Information aus dem Mund des Sprechers nicht entscheidend für die schnelle Bildung von Wort-Objekt-Assoziationen ist. Vielmehr scheint die soziale Interaktion und die visuelle Erkundung des Objekts eine zentrale Rolle zu spielen.

Interessanterweise zeigte die Studie, dass das Tragen von Masken zwar die Aufmerksamkeitsmuster der Kinder veränderte, aber nicht ihre Fähigkeit beeinträchtigte, neue Wort-Objekt-Verbindungen zu bilden. In Situationen, in denen das Gesicht des Sprechers vollständig sichtbar war, bevorzugten die Kinder, auf die Augen des Sprechers zu schauen, was im Widerspruch zu früheren Studien steht, die nahelegten, dass der Mund des Sprechers eine wichtigere Rolle spielt.

Diese Ergebnisse haben weitreichende Implikationen für die Sprachentwicklung von Kindern in einer Welt, in der das Tragen von Masken alltäglich geworden ist. Sie legen nahe, dass die Förderung der Blickverfolgung und der Objektfokussierung effektive Strategien sein könnten, um das frühe Wortlernen zu unterstützen. Für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen oder Sprachstörungen könnte jedoch die visuelle Information aus dem Mund des Sprechers weiterhin von Bedeutung sein.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der sozialen Referenzierung und der Aufmerksamkeitskontrolle beim Erlernen neuer Wörter. Diese Erkenntnisse könnten auch für die Entwicklung von Bildungsstrategien und -materialien genutzt werden, die darauf abzielen, die Sprachentwicklung von Kindern in verschiedenen Kontexten zu fördern.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass Kleinkinder bemerkenswert anpassungsfähig sind und dass ihre Fähigkeit, neue Wörter zu lernen, nicht von der Sichtbarkeit des Mundes oder der Augen des Sprechers abhängt. Diese Flexibilität könnte ein Schlüssel zur Unterstützung der Sprachentwicklung in einer sich ständig verändernden Welt sein.

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