HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein kurzer Schlaf kann Wunder wirken, insbesondere wenn er in die tiefere N2-Schlafphase übergeht. Eine neue Studie zeigt, dass solche Nickerchen die Problemlösungsfähigkeit erheblich steigern können.
Die Wissenschaft hat schon lange vermutet, dass Schlaf eine wichtige Rolle bei der Förderung von Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten spielt. Eine aktuelle Studie von Forschern der Universität Hamburg liefert nun erste neuronale Hinweise darauf, warum kurze Schlafphasen, insbesondere solche, die in die N2-Schlafphase übergehen, zu plötzlichen Geistesblitzen führen können.
In der Studie wurden 90 Teilnehmer gebeten, eine Aufgabe zu lösen, bei der sie Punkte auf einem Bildschirm verfolgen mussten. Die Aufgabe enthielt einen versteckten Trick, der die Lösung erleichterte, jedoch nicht in den Anweisungen erwähnt wurde. Nach mehreren Durchgängen durften die Teilnehmer ein 20-minütiges Nickerchen machen, während ihre Gehirnaktivität mittels EEG überwacht wurde.
Die Ergebnisse waren beeindruckend: 85,7 % der Teilnehmer, die in die N2-Schlafphase eintraten, erlebten nach dem Nickerchen einen ‘Aha’-Moment und entdeckten den Trick. Im Vergleich dazu hatten nur 55,5 % der wach gebliebenen Teilnehmer und 63,6 % derjenigen, die nur leichten N1-Schlaf erreichten, einen solchen Durchbruch.
Die EEG-Daten zeigten, dass ein steilerer Spektralslope während des Schlafs mit einer verbesserten Problemlösungsfähigkeit korrelierte. Dies deutet darauf hin, dass tiefere Schlafphasen das Gehirn dabei unterstützen, unentdeckte Verbindungen zu erkennen und kreative Einsichten zu gewinnen.
Die Forscher betonen, dass diese Erkenntnisse nicht nur für die Wissenschaft von Interesse sind, sondern auch praktische Anwendungen haben könnten. Kreative Berufe und Menschen, die regelmäßig komplexe Probleme lösen müssen, könnten von kurzen Nickerchen profitieren, um ihre kognitive Leistungsfähigkeit zu steigern.
Die Studie wurde von der International Max Planck Research School und der Max Planck Society finanziell unterstützt. Die Ergebnisse bieten einen vielversprechenden ersten Schritt, um zu verstehen, wie Schlaf die kognitive Verarbeitung beeinflusst und welche neuronalen Mechanismen dabei eine Rolle spielen.
Die Forscher hoffen, dass zukünftige Studien weitere Einblicke in die genauen Prozesse geben werden, die während des Schlafs ablaufen und zu diesen plötzlichen Einsichten führen. Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen dem EEG-Spektralslope und den ‘Aha’-Momenten könnte ein wichtiger Hinweis sein, um die Rolle des Schlafs bei der Förderung von Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten besser zu verstehen.
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