HEIDELBERG / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler der Universität Heidelberg haben einen neuen Ansatz zur Behandlung von Alzheimer entdeckt. Ein toxischer Komplex aus NMDA-Rezeptoren und TRPM4-Kanälen treibt den neuronalen Tod voran. Mit dem Molekül FP802 gelang es, diesen Komplex in Mäusen zu zerlegen und so den kognitiven Verfall zu verhindern.

In der jüngsten Forschung der Universität Heidelberg wurde ein bedeutender Fortschritt im Kampf gegen Alzheimer erzielt. Ein Team um den Neurobiologen Prof. Dr. Hilmar Bading hat einen toxischen Komplex identifiziert, der aus NMDA-Rezeptoren und TRPM4-Kanälen besteht und maßgeblich zum neuronalen Tod in Alzheimer-Patienten beiträgt. Diese Entdeckung könnte die Grundlage für neue Therapieansätze bilden, die über die bisherigen Strategien hinausgehen.
Der innovative Ansatz zielt darauf ab, den sogenannten NMDAR/TRPM4-Komplex zu unterbrechen, der in Alzheimer-Mäusen in deutlich höheren Konzentrationen vorkommt als in gesunden Tieren. Mit dem neu entwickelten Molekül FP802, einem sogenannten TwinF Interface Inhibitor, gelang es den Forschern, diesen Komplex in einem Mausmodell zu zerlegen. Dies führte zu einer Erhaltung der kognitiven Fähigkeiten und einer Reduzierung der typischen Alzheimer-Symptome wie Synapsenverlust und mitochondrialer Schädigung.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapien, die sich auf die Entfernung von Amyloid-Plaques konzentrieren, verfolgt dieser Ansatz einen anderen Weg. Durch die Blockierung des NMDAR/TRPM4-Komplexes wird nicht nur der neuronale Tod verhindert, sondern auch die Bildung von Amyloid-Ablagerungen reduziert. Dies könnte eine umfassendere Schutzwirkung bieten und die Behandlung von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie ALS revolutionieren.
Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, doch bis zu einer möglichen klinischen Anwendung ist es noch ein weiter Weg. Prof. Bading betont, dass umfassende pharmakologische Entwicklungen und klinische Studien erforderlich sind, um die Anwendung beim Menschen zu realisieren. In Zusammenarbeit mit FundaMental Pharma wird das Molekül FP802 in den kommenden Jahren weiter optimiert. Diese Forschung wurde von verschiedenen internationalen Organisationen unterstützt und in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht.

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