GENF / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung von Neutrinos, den schwer fassbaren Elementarteilchen des Universums, hat in der Wissenschaftsgemeinde für Aufsehen gesorgt. Diese Teilchen, die nahezu masselos und elektrisch neutral sind, durchdringen Materie fast ungehindert und sind daher äußerst schwer nachzuweisen. Doch ein neues Detektorprojekt am CERN verspricht, die Neutrino-Forschung auf ein neues Niveau zu heben.
Neutrinos sind faszinierende Teilchen, die trotz ihrer Häufigkeit im Universum nur schwer zu fassen sind. Ihre geringe Wechselwirkung mit Materie macht sie zu einer Herausforderung für die Wissenschaft. Am CERN, dem europäischen Forschungszentrum für Teilchenphysik, hat das FASER-Experiment kürzlich einen Durchbruch erzielt, indem es Neutrinos nachwies, die bei Proton-Proton-Kollisionen im Large Hadron Collider (LHC) entstanden sind.
Das FASER-Experiment markiert den Beginn einer neuen Ära in der Neutrino-Forschung. Der kompakte Detektor ist speziell darauf ausgelegt, Neutrinos zu identifizieren, die bei Kollisionen mit sehr hoher Energie entstehen. Dies ist besonders relevant, da der LHC in den kommenden Jahren zum High-Luminosity LHC ausgebaut wird, was eine Verdreifachung bis Vervierfachung der Kollisionsrate und eine Vervielfachung der Datenmenge bedeutet.
Mit der Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) plant Prof. Dr. Matthias Schott von der Universität Bonn, einen neuen, dedizierten Neutrino-Detektor zu entwickeln. Dieser soll speziell für die Hochluminositätsphase des LHC ausgelegt sein und mit den hohen Datenraten umgehen können. Die Technologie, die dabei zum Einsatz kommt, sind GridPix-Detektoren, mit denen das Team in Bonn bereits umfangreiche Erfahrung gesammelt hat.
GridPix-Detektoren ermöglichen es, Neutrinowechselwirkungen präzise zu vermessen. Dies könnte neue Einblicke in die Wechselwirkungen von Elektron- und Myon-Neutrinos in bisher unerforschten Energiebereichen bieten. Zudem besteht die Hoffnung, erstmals experimentelle Hinweise auf Anti-Tau-Neutrinos zu finden, deren Wechselwirkungen bislang noch nie direkt nachgewiesen werden konnten.
Die Reinhart-Kosellek-Projekte der DFG fördern durch besondere wissenschaftliche Leistungen ausgewiesene Forschende, um innovative und risikobehaftete Projekte zu ermöglichen. Die Förderung für das Projekt von Prof. Schott beträgt eine Million Euro und läuft über fünf Jahre. Diese Unterstützung ist entscheidend, um die Neutrino-Forschung voranzutreiben und neue Erkenntnisse über die Grundbausteine des Universums zu gewinnen.
Der Ausbau des LHC zum High-Luminosity LHC stellt die Wissenschaft vor neue Herausforderungen, bietet jedoch auch die Möglichkeit, die Grenzen der Teilchenphysik weiter zu verschieben. Die Entwicklung eines neuen Neutrino-Detektors ist ein wichtiger Schritt, um die Geheimnisse dieser schwer fassbaren Teilchen zu lüften und unser Verständnis des Universums zu vertiefen.
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