MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) steht bei vielen Zentralbanken weltweit auf der Kippe. Ein Drittel der Zentralbanken hat ihre Pläne aufgrund regulatorischer Bedenken und wirtschaftlicher Herausforderungen verschoben.

Die Einführung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) ist ein heiß diskutiertes Thema in der Finanzwelt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter 34 Zentralbanken hat ergeben, dass fast ein Drittel der befragten Institutionen ihre Pläne zur Einführung einer CBDC aufgrund regulatorischer Bedenken und sich ändernder wirtschaftlicher Bedingungen verzögert hat. Diese Verzögerungen sind vor allem auf Unsicherheiten in Bezug auf regulatorische und Governance-Rahmenbedingungen zurückzuführen, die von den Zentralbanken als kritisch angesehen werden.
Ein weiterer Grund für die Verzögerungen sind unerwartete wirtschaftliche Herausforderungen, die Vorrang vor der Arbeit an CBDCs haben. Die Umfrage, die von einem Think Tank und einem Sicherheitsunternehmen durchgeführt wurde, zeigt, dass die politische Unterstützung für die Einführung von CBDCs ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt. Die technische Kapazität der Zentralbanken ist hierbei weniger das Problem, sondern vielmehr die politische Bereitschaft, entsprechende Gesetze zu erlassen.
In den USA hat Präsident Donald Trump im Januar eine Executive Order unterzeichnet, die die Einführung und Nutzung von CBDCs im Land offiziell verbietet. Während die Krypto-Community diese Entscheidung überwiegend positiv aufgenommen hat, äußerten Branchenexperten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf andere Länder, die die Entwicklung von CBDCs in Betracht ziehen.
Einige Zentralbanken gaben an, dass wirtschaftliche und in einem Fall auch technische Herausforderungen die Gründe für die Verzögerung der Einführung von CBDCs seien. Ein Befragter nannte einen Anstieg der Inflation und Schuldenprobleme als Gründe für die Verschiebung des Zeitplans. Andere Banken haben ihre Forschungsbemühungen zu CBDCs reduziert, um sich auf andere Zahlungsprobleme zu konzentrieren.
Technische Herausforderungen sind laut der Umfrage für die meisten Zentralbanken kein ernsthaftes Hindernis mehr. In früheren Umfragen wurden technische Merkmale wie Offline-Zahlungen, Datenschutz und Interoperabilität mit bestehenden Zahlungssystemen als Barrieren für eine CBDC genannt. Ein Bankvertreter nannte jedoch technische Herausforderungen im Bereich des Datenschutzes als Grund für die Verzögerung, wobei der Bericht feststellt, dass der Datenschutz aufgrund der riesigen Mengen an gesammelten, gespeicherten und analysierten persönlichen Daten ein zunehmend umstrittenes Thema ist.
Die Umfrage ergab auch, dass der Anteil der Zentralbanken, die eher geneigt sind, eine CBDC auszugeben, auf 18 % gesunken ist, verglichen mit 38 % im Jahr 2022. Dies spiegelt sich in einem Anstieg der Banken wider, die weniger geneigt sind, eine CBDC auszugeben, um 15 %, verglichen mit 0 % im Jahr 2022. Dennoch erwarten die meisten befragten Zentralbanken, dass sie letztendlich eine CBDC ausgeben werden.
Die Human Rights Foundation, die im November 2023 einen CBDC-Tracker vorgestellt hat, sieht in CBDCs das Potenzial, die Zahlungseffizienz zu verbessern und die finanzielle Inklusion für Bevölkerungsgruppen mit begrenztem Zugang zum Finanzsystem zu erweitern. Gleichzeitig werden jedoch Bedenken hinsichtlich der möglichen Verletzung der Privatsphäre und der Eröffnung neuer Wege der Korruption durch die Regierung geäußert.

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