LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie hebt die Bedeutung von Schlafstörungen als entscheidenden Faktor für die Vorhersage psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen hervor.
Eine umfassende Analyse von Daten aus der Adolescent Brain and Cognitive Development (ABCD) Studie, die über 11.000 jugendliche Teilnehmer umfasst, hat ergeben, dass Schlafstörungen der einflussreichste Prädiktor für zukünftige psychische Erkrankungen sein könnten. Diese Erkenntnis übertrifft die Vorhersagekraft von belastenden Kindheitserfahrungen und der familiären psychischen Gesundheitshistorie. Interessanterweise trugen neurobiologische Daten, wie sie durch bildgebende Verfahren gewonnen werden, nicht zur Verbesserung der Vorhersagekraft bei.
In den letzten Jahrzehnten hat die Medizin bedeutende Fortschritte bei der Behandlung und Heilung vieler ehemals tödlicher Krankheiten gemacht. Krankheiten wie Tuberkulose, Lungenentzündung und Polio sind dank medizinischer und pharmazeutischer Durchbrüche behandelbar oder nahezu ausgerottet. Diese Erfolge haben den Fokus auf medizinische Zustände verlagert, die weiterhin schwer zu behandeln sind, darunter auch psychische Erkrankungen.
Die Prävention psychischer Erkrankungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die frühzeitige Identifizierung von Risikopersonen könnte es ermöglichen, rechtzeitig Unterstützung zu bieten und langfristige Auswirkungen zu minimieren. Wissenschaftler suchen daher nach zuverlässigen Methoden, um vorherzusagen, wer am ehesten psychische Störungen entwickeln könnte.
In der neuen Studie entwickelten Elliot D. Hill und seine Kollegen maschinelle Lernmodelle, um das Risiko psychischer Erkrankungen auf Basis psychosozialer und neurobiologischer Daten vorherzusagen. Die Forscher nutzten Daten von über 11.000 Teilnehmern der ABCD-Studie, einem großen Längsschnittprojekt in den USA. Die Teilnehmer waren zwischen 9 und 15 Jahre alt und wurden ein bis drei Jahre nach der Aufnahme beobachtet.
Die Teilnehmer absolvierten verschiedene psychosoziale Bewertungen und unterzogen sich einer Magnetresonanztomographie (MRT). Die Forscher trainierten mehrere maschinelle Lernmodelle, um das zukünftige psychiatrische Risiko basierend auf den gesammelten Daten vorherzusagen. Ein Modell, das auf den aktuellen Symptomen der Teilnehmer basierte, war besonders genau darin, vorherzusagen, welche Jugendlichen innerhalb des folgenden Jahres in eine Hochrisikokategorie für psychiatrische Erkrankungen übergehen würden.
Ein weiteres Modell, das sich ausschließlich auf potenzielle zugrunde liegende Ursachen wie Schlafprobleme, familiäre Dynamiken und Widrigkeiten stützte, erzielte ebenfalls respektable Genauigkeit, selbst ohne Symptomdaten. Schlafstörungen erwiesen sich als der stärkste Prädiktor für ein erhöhtes psychiatrisches Risiko und übertrafen andere etablierte Faktoren wie belastende Kindheitserfahrungen und familiäre psychische Gesundheitshistorie. Die Hinzufügung von MRT-Daten verbesserte die Vorhersageleistung nicht.
Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass KI-Modelle, die auf leicht zugänglichen psychosozialen Fragebögen basieren, effektiv zukünftige psychiatrische Risiken vorhersagen können und potenzielle Ziele für Interventionen aufzeigen. Dies ist ein vielversprechender Schritt in Richtung KI-basierter psychischer Gesundheitsscreenings für klinische Entscheidungshilfesysteme.
Die Studie erweitert das wissenschaftliche Verständnis von Risikofaktoren für psychische Gesundheit und wie frühzeitig Risiken eingeschätzt werden könnten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse auf statistischen Zusammenhängen basieren und keine Aussagen über Kausalität zulassen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Bauprojektmanager/ Projektleiter als Bauherrenvertretung für den KI-Campus, Heilbronn (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Duales Studium Data Science / Künstliche Intelligenz in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg 2026 (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Schlafstörungen als Schlüsselindikator für psychische Erkrankungen bei Jugendlichen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Schlafstörungen als Schlüsselindikator für psychische Erkrankungen bei Jugendlichen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Schlafstörungen als Schlüsselindikator für psychische Erkrankungen bei Jugendlichen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!