FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Sparkassen stehen unter Druck, ihre digitalen Angebote zu modernisieren, um mit den günstigen Neobrokern konkurrieren zu können. Hohe Gebühren und eine separate App für den Handel sind nur einige der Herausforderungen, denen sich die traditionellen Banken stellen müssen. Die Integration des Wertpapierhandels in die zentrale App und eine Preissenkung sind entscheidende Schritte, um junge Anleger zurückzugewinnen.

Die Sparkassen in Deutschland sehen sich einem zunehmenden Druck ausgesetzt, ihre digitalen Angebote zu modernisieren, um mit den Neobrokern konkurrieren zu können. Diese neuen Marktteilnehmer haben es geschafft, mit schlanken Apps und niedrigen Gebühren eine ganze Generation von Anlegern an sich zu binden. Besonders die Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen, die traditionell Kunden der Sparkassen waren, zieht es nun zu diesen digitalen Plattformen.
Walter Strohmaier, der Bundesobmann der Sparkassen, hat die Herausforderung klar umrissen: Die Sparkassen müssen ihre Angebote einfacher, digitaler und preisgünstiger gestalten. Der Marktanteil der Sparkassen im Depotgeschäft ist in den letzten 20 Jahren von 26 Prozent auf 21 Prozent gesunken, während private Banken, angeführt von Neobrokern wie Trade Republic und Scalable Capital, ihren Anteil von 35 auf 59 Prozent steigern konnten.
Ein wesentlicher Faktor für diesen Wandel sind die Gebühren. Während Neobroker oft nur einen Euro pro Order verlangen und keine Depotgebühren erheben, liegen die Kosten bei den Sparkassen häufig bei zehn Euro oder mehr pro Transaktion. Diese Preisunterschiede sind für Kleinanleger nicht zu ignorieren. Strohmaier fordert daher von den hauseigenen Dienstleistern, ihre Leistungen günstiger anzubieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ein weiterer Schritt zur Modernisierung ist die Integration des Wertpapierhandels in die zentrale Sparkassen-App. Derzeit läuft der Handel über eine separate App, was die Nutzererfahrung beeinträchtigt. Doch technologische Anpassungen allein reichen nicht aus. Die Sparkassen müssen auch die Erwartungen der Kunden an eine reibungslose User Experience erfüllen, die von den Neobrokern vorgegeben wird.
Die Konkurrenz schläft nicht. Andere Banken wie die DKB haben bereits Schritte unternommen, um ihre Kostenstrukturen zu optimieren und mit Fintech-Unternehmen zusammenzuarbeiten. Für die Sparkassen bedeutet dies, dass selbst langjährige Partner abspringen könnten, wenn die Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Trotz ihrer starken Kundenbasis von 36 Millionen Girokonten müssen die Sparkassen ihr Geschäftsmodell radikal modernisieren, um im Wertpapierhandel wieder Fuß zu fassen.

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