MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass unsere Wahrnehmung der Attraktivität eines Gesichts nicht nur von dessen visuellen Merkmalen abhängt. Vielmehr spielen auch biografische Details eine entscheidende Rolle dabei, wie wir die Schönheit eines Gesichts bewerten.
In einer aktuellen Untersuchung wurde festgestellt, dass biografische Informationen wie Beruf, politische Ansichten oder psychische Gesundheit die Attraktivitätsbewertung von Gesichtern erheblich beeinflussen können. Diese Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift Brain Imaging and Behavior veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass solche Informationen nicht nur unsere subjektive Wahrnehmung verändern, sondern auch spezifische Muster in der Gehirnaktivität hervorrufen.
Die Forscher wollten herausfinden, wie nicht-visuelle Hinweise unsere Wahrnehmung von Gesichtern beeinflussen. Während Attraktivität oft als rein visuelles Phänomen betrachtet wird, haben frühere Studien gezeigt, dass Urteile über den Charakter oder die Stimmung einer Person die Wahrnehmung von Schönheit beeinflussen können. Diese Studie untersuchte, ob das Erlernen persönlicher Informationen über eine Person, selbst wenn sie fiktiv ist, die Attraktivitätseinschätzung ihres Gesichts verändern kann und ob diese Veränderungen in der Gehirnaktivität widergespiegelt werden.
In einem ersten Experiment bewerteten 132 Teilnehmer die Attraktivität von 108 KI-generierten Gesichtern. Jedes Gesicht wurde zweimal gezeigt – einmal allein und einmal mit einem kurzen biografischen Hinweis. Die Informationen variierten und umfassten beruflichen Status, politische Ausrichtung oder Hinweise auf psychische Erkrankungen. Die Ergebnisse zeigten, dass biografische Informationen bei etwa 31 Prozent der Gesichter zu signifikant unterschiedlichen Attraktivitätsbewertungen führten.
Interessanterweise hatten Gesichter, die mit einem Lächeln dargestellt wurden, eine geringere Wahrscheinlichkeit, negativ bewertet zu werden, selbst wenn die biografischen Informationen psychische Erkrankungen erwähnten. Dies deutet darauf hin, dass positive Gesichtsausdrücke einige der negativen Auswirkungen stigmatisierter biografischer Informationen auf Attraktivitätsurteile abmildern könnten.
Im zweiten Teil der Studie wurden 20 Teilnehmer während der Bewertung von Gesichtern mit biografischen Informationen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gescannt. Die Ergebnisse zeigten eine erhöhte Aktivität im linken inferioren Frontallappen und im linken mittleren Temporallappen, was darauf hindeutet, dass die Teilnehmer die neuen Informationen integrierten, um differenziertere Urteile zu fällen.
Die Studie hebt hervor, dass Attraktivitätsurteile nicht nur auf dem Aussehen basieren, sondern auch durch das beeinflusst werden, was wir über eine Person zu wissen glauben. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für das Verständnis sozialer Vorurteile und Stereotypen haben, insbesondere in Bezug auf die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen.
Die Forscher warnen jedoch, dass die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden sollten, da die verwendeten Gesichter KI-generiert und nicht real waren. Es bleibt unklar, ob die Reaktionen auf reale Gesichter ähnlich ausfallen würden. Zudem bestand die Stichprobe für die Gehirnscans aus jungen Erwachsenen, sodass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf ältere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind.
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