HELSINKI / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Finnland zeigt, dass epileptische Anfälle bei Patienten mit frontotemporaler Demenz (FTD) weitaus häufiger vorkommen als bisher angenommen. Diese Erkenntnis könnte die Diagnose und Behandlung dieser Form der Demenz erheblich verbessern.
Eine umfassende Studie der Universität Ostfinnland hat ergeben, dass epileptische Anfälle bei Patienten mit frontotemporaler Demenz (FTD) deutlich häufiger auftreten als bisher angenommen. Diese Entdeckung könnte die Art und Weise, wie FTD diagnostiziert und behandelt wird, grundlegend verändern. Die Forscher analysierten über 12.000 medizinische Aufzeichnungen und stellten fest, dass Epilepsie bei FTD-Patienten häufiger vorkommt als bei Alzheimer-Patienten oder gesunden Kontrollpersonen.
Besonders bemerkenswert ist, dass epileptische Anfälle in einigen Fällen bis zu zehn Jahre vor der Diagnose einer FTD auftraten. Dies deutet darauf hin, dass Epilepsie ein frühes Warnzeichen für FTD sein könnte, das bisher übersehen wurde. Die Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift JAMA Neurology veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Prävalenz von Epilepsie bei FTD-Patienten über die Zeit zunimmt und fünf Jahre nach der Diagnose etwa 11% der Patienten betroffen sind.
Die Forscher betonen, dass die Erkennung von Epilepsie bei FTD-Patienten entscheidend sein könnte, um deren Lebensqualität zu verbessern. Da die Symptome von FTD epileptischen Anfällen ähneln können, besteht die Gefahr, dass Epilepsie nicht diagnostiziert wird, was zu einer Verschlechterung des Zustands der Patienten führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Epilepsie könnte daher die funktionelle Kapazität der Patienten erheblich verbessern.
Die Studie wirft auch neue Fragen zur Pathophysiologie von FTD und Epilepsie auf. Es wird vermutet, dass beide Erkrankungen möglicherweise gemeinsame Mechanismen im Gehirn teilen. Dies könnte bedeuten, dass einige Symptome von FTD durch Veränderungen in den elektrischen Systemen des Gehirns verursacht werden.
Die Forschung wurde von Neurocenter Finland koordiniert und ist Teil eines größeren Projekts, das verschiedene wissenschaftliche Disziplinen zusammenbringt. Die Zusammenarbeit zwischen der Universität Oulu und der Universität Ostfinnland sowie die Einbindung von Experten aus Medizin und Recht unterstreichen die Bedeutung dieser Studie.
Die Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten nicht nur die klinische Praxis verändern, sondern auch neue Forschungsrichtungen eröffnen. Die Frage, ob Epilepsie als Frühwarnzeichen für FTD genutzt werden kann, könnte zu weiteren Studien führen, die letztlich die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
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