MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse der Universität Bristol legen nahe, dass das Immunsystem eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Depression und Alzheimer spielen könnte. Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise, wie wir diese Krankheiten verstehen und behandeln, grundlegend verändern.
Die Verbindung zwischen dem Immunsystem und psychischen Erkrankungen rückt zunehmend in den Fokus der Wissenschaft. Eine aktuelle Studie der Universität Bristol zeigt, dass 29 immunologisch relevante Proteine mit sieben neuropsychiatrischen Störungen in Verbindung stehen. Diese Entdeckung stellt die traditionelle Sichtweise in Frage, dass psychische Erkrankungen ausschließlich im Gehirn verankert sind, und deutet darauf hin, dass der gesamte Körper eine Rolle spielt.
Die Forscher nutzten Mendelsche Randomisierung, eine Methode, die genetische Informationen aus großen Datensätzen verwendet, um kausale Zusammenhänge zu untersuchen. Dabei wurden 735 Proteine, die im menschlichen Blut messbar sind, auf ihre Verbindung zu Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie und Alzheimer untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Überaktivität des Immunsystems zur Entstehung dieser Erkrankungen beitragen könnte.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist, dass 20 der identifizierten Proteine bereits Ziele von Medikamenten sind, die für andere Krankheiten zugelassen sind. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Therapien, die auf das Immunsystem abzielen, um psychische Erkrankungen zu behandeln. Diese Erkenntnisse könnten insbesondere für Patienten von Bedeutung sein, die nicht auf herkömmliche Behandlungen ansprechen.
Professor Golam Khandaker, einer der leitenden Forscher, betont, dass die Ergebnisse die alte Dichotomie zwischen Körper und Geist in Frage stellen. Er argumentiert, dass psychische Erkrankungen als ganzheitliche Störungen betrachtet werden sollten, die sowohl das Gehirn als auch den Körper betreffen. Diese Sichtweise könnte zu einem Paradigmenwechsel in der Behandlung und Diagnose führen.
Die nächsten Schritte der Forschung umfassen die Untersuchung der identifizierten Biomarker durch andere Methoden, darunter Tierstudien und klinische Studien am Menschen. Ziel ist es, die kausalen Mechanismen besser zu verstehen und zu prüfen, ob die Modulation von Immunwegen tatsächlich die Symptome psychischer Erkrankungen verbessern kann.
Diese Forschung wird von der Medical Research Council im Rahmen eines Programms zur Immunpsychiatrie finanziert und könnte den Weg für innovative therapeutische Ansätze ebnen. Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten nicht nur die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch die klinische Praxis nachhaltig beeinflussen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

AI Consultant (m/w/d)

Head of AI & Operational Excellence - E-Mobility (all genders)

Doktorand:in – KI-gestützte Integration heterogener Forschungsdaten in Energiesystemmodelle (w/m/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Immunsystem als Schlüssel zur Behandlung psychischer Erkrankungen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Immunsystem als Schlüssel zur Behandlung psychischer Erkrankungen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Immunsystem als Schlüssel zur Behandlung psychischer Erkrankungen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!