LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Theorie aus der Universität von Michigan könnte das Verständnis darüber, wie Schlaf unsere Erinnerungen beeinflusst, revolutionieren. Forscher haben herausgefunden, dass die Reihenfolge der Schlafphasen, insbesondere der Übergang von Non-REM zu REM, entscheidend für die Stärkung und Organisation von Erinnerungen ist.

Schlaf ist ein faszinierendes Phänomen, das trotz seiner Allgegenwärtigkeit in der Tierwelt noch viele Geheimnisse birgt. Eine neue Theorie von Forschern der Universität von Michigan legt nahe, dass die Abfolge der Schlafphasen, insbesondere der Wechsel von Non-REM zu REM, eine entscheidende Rolle bei der Gedächtniskonsolidierung spielt. In Studien mit Mäusen und durch den Einsatz von Computermodellen wurde gezeigt, dass Non-REM-Schlaf neue Erinnerungen stärkt, während REM-Schlaf überlappende oder irrelevante Erinnerungen zurückschneidet, um sie voneinander zu unterscheiden.

Die Bedeutung dieser Abfolge wird durch die Tatsache unterstrichen, dass eine Umkehrung der Reihenfolge zu einem Gedächtnisabbau führt. Dies könnte erklären, warum diese natürliche Progression der Schlafstadien evolutionär so stark verankert ist. Obwohl weitere Forschung notwendig ist, bietet diese Theorie eine überzeugende Erklärung dafür, wie die Architektur des Schlafs das Lernen und das Gedächtnis unterstützt.

Die Forscher nutzten eine Kombination aus Mausstudien und simulationsbasierten Modellen, um die Dynamik von Acetylcholin während des Schlafs zu untersuchen. Acetylcholin ist ein Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle bei der Modulation neuronaler Netzwerke spielt. Die Ergebnisse zeigen, dass niedrige Acetylcholinspiegel während des Non-REM-Schlafs die Aktivierung von hemmenden Neuronen reduzieren, was zu einer Netzwerk-Disinhibition und synchronisierten Aktivität führt. Im Gegensatz dazu erhöhen hohe Acetylcholinspiegel während des REM-Schlafs die Hemmung im Netzwerk, was das Zurückschneiden der neuronalen Verbindungen ermöglicht.

Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für unser Verständnis von Schlaf und Gedächtnis haben. Sie könnten auch erklären, warum Menschen mit Schlafstörungen, wie Narcolepsie, oft Gedächtnisprobleme haben. Die Forschung wurde in der Fachzeitschrift PLoS Computational Biology veröffentlicht und von der National Science Foundation sowie der Chan Zuckerberg Initiative unterstützt.

Die Theorie, dass Non-REM-Schlaf Erinnerungen wachsen lässt und stabilisiert, während REM-Schlaf sie formt und trennt, könnte auch praktische Anwendungen finden. Beispielsweise könnte sie erklären, warum wir nach einem guten Schlaf besser in der Lage sind, Informationen aus verschiedenen Meetings zu trennen und zu erinnern.

Obwohl die Forscher von den Ergebnissen begeistert sind, betonen sie, dass dies nicht das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist. Ihr Modell ist eine vereinfachte Darstellung des Gehirns, und die Experimente testeten relativ einfache Gedächtnisszenarien. Die Theorie könnte sich ändern oder weiterentwickeln, wenn sie komplexeren Tests unterzogen wird und neue Daten verfügbar werden.

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Wie Schlafphasen unsere Erinnerungen formen: Eine neue Theorie
Wie Schlafphasen unsere Erinnerungen formen: Eine neue Theorie (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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