Schlafapnoe: Gefahr für Gedächtnis und Gehirn

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat einen Zusammenhang zwischen obstruktiver Schlafapnoe und Schäden in Hirnregionen, die für das Gedächtnis entscheidend sind, festgestellt. Diese Schäden könnten durch niedrige Sauerstoffwerte während des REM-Schlafs verursacht werden.

Obstruktive Schlafapnoe, eine weit verbreitete Schlafstörung, könnte das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Gedächtnisverlust erhöhen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass niedrige Sauerstoffsättigung während des REM-Schlafs mit Schäden an kleinen Blutgefäßen im Gehirn verbunden ist. Diese Schäden manifestieren sich als weiße Flecken auf Gehirnscans, die als weiße Substanzhyperintensitäten bekannt sind.

Die Untersuchung ergab, dass Menschen mit niedrigeren Sauerstoffwerten während des REM-Schlafs mehr dieser Hyperintensitäten aufwiesen. Diese Veränderungen im Gehirn korrelierten mit einer verringerten Größe des Hippocampus und des entorhinalen Cortex, beides Bereiche, die für das Gedächtnis von entscheidender Bedeutung sind. Die Studie legt nahe, dass diese Hirnveränderungen mit einer schlechteren Gedächtnisleistung verbunden sind.

REM-Schlaf ist eine kritische Phase des Schlafzyklus, in der die meisten Träume auftreten und wichtige Funktionen wie die Konsolidierung von Erinnerungen und die Verarbeitung emotionaler Erfahrungen stattfinden. Die Studie, die an 37 älteren Erwachsenen durchgeführt wurde, zeigt, dass diejenigen mit obstruktiver Schlafapnoe signifikant mehr weiße Substanzhyperintensitäten hatten.

Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse zwar keinen kausalen Zusammenhang beweisen, aber wichtige Hinweise darauf geben, wie Schlafapnoe zur kognitiven Verschlechterung im Alter und möglicherweise zu Alzheimer beitragen könnte. Die Studie wurde von der National Institute on Aging und der American Academy of Sleep Medicine Foundation unterstützt.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die Messung der Sauerstoffsättigung während des Schlafs. Teilnehmer, deren Sauerstoffsättigung unter 90% fiel, zeigten eine erhöhte Anzahl von Hyperintensitäten. Diese Schwelle gilt als kritisch, da sie auf eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Gehirns hinweist.

Die Ergebnisse werfen ein Licht auf die potenziellen Langzeitfolgen von Schlafapnoe und unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung. Insbesondere könnte die Entwicklung von Therapien zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung während des Schlafs eine wichtige Rolle bei der Prävention von Gedächtnisverlust spielen.

Die Studie weist jedoch auch auf Einschränkungen hin, da die Teilnehmer hauptsächlich aus weißen und asiatischen Bevölkerungsgruppen stammten. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um festzustellen, ob diese Ergebnisse auf andere ethnische Gruppen übertragbar sind.

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