AACHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat bedeutende strukturelle Unterschiede im Gehirn von Personen mit Psychopathie aufgedeckt, insbesondere bei jenen mit ausgeprägten antisozialen Merkmalen.

Eine kürzlich veröffentlichte neuroimaging-Studie hat signifikante strukturelle Unterschiede im Gehirn von Individuen mit Psychopathie identifiziert, insbesondere bei jenen, die hohe antisoziale Merkmale aufweisen. Diese Unterschiede betreffen sowohl subkortikale als auch kortikale Bereiche, die für Emotionen, Entscheidungsfindung und soziales Verhalten verantwortlich sind. Besonders auffällig sind die reduzierten Volumina in Regionen, die mit impulsivem und antisozialem Verhalten in Verbindung stehen.
Die Forscher nutzten fortschrittliche Neuroimaging-Techniken und den Julich-Brain Atlas, um die Gehirnstrukturen von 39 erwachsenen männlichen Teilnehmern mit diagnostizierter Psychopathie zu untersuchen. Diese wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass höhere Werte bei antisozialen Tendenzen mit reduzierten Volumina in mehreren Gehirnregionen korrelierten, darunter das Basalganglien, der Thalamus und das Kleinhirn.
Interessanterweise waren die Verbindungen zwischen den interpersonellen-affektiven Merkmalen, wie mangelnde Empathie, und den Gehirnstrukturen schwächer und variabler. Einige Unterschiede in den Volumina wurden in der orbitofrontalen und dorsolateralen Frontalregion sowie im linken Hippocampus festgestellt, jedoch waren diese Muster weniger konsistent.
Die Studie hebt hervor, dass Psychopathie mit einer signifikanten Reduktion des gesamten Gehirnvolumens verbunden ist, insbesondere im rechten Subiculum, einem Teil des Hippocampus, der für das Gedächtnis wichtig ist. Diese Erkenntnisse deuten auf eine starke neurobiologische Verbindung zwischen antisozialem Verhalten und reduzierten Gehirnvolumina hin.
Diese Forschungsergebnisse tragen wesentlich zum Verständnis der neuropsychobiologischen Grundlagen von Aggression bei und werden in den kommenden Jahren intensiv weiter untersucht. Die beteiligten Universitäten in Deutschland und den USA planen, diese Studien im Rahmen einer Forschungsinitiative weiterzuführen.
Die Ergebnisse dieser Studie könnten langfristig Auswirkungen auf die Behandlung und das Management von Psychopathie haben, indem sie neue Ansätze zur Identifizierung und möglicherweise zur Intervention bei Personen mit hohen antisozialen Merkmalen bieten. Die Erkenntnisse könnten auch dazu beitragen, die Prävention von Gewaltverhalten zu verbessern.

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