AARHUS / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Aarhus Universität beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen genetischen Faktoren und dem Risiko von Kindesmisshandlung. Insbesondere Kinder mit einer genetischen Prädisposition für ADHS sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Misshandlungen zu erfahren.
Die jüngste Forschung der Aarhus Universität hat aufgedeckt, dass genetische Faktoren, die mit ADHS in Verbindung stehen, das Risiko für Kindesmisshandlung signifikant erhöhen können. Diese Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht wurde. Die Forscher untersuchten die genetischen Profile von Individuen und deren Zusammenhang mit dem Risiko, in der Kindheit misshandelt zu werden.
Besonders auffällig ist, dass Kinder mit einer hohen genetischen Prädisposition für ADHS häufiger Misshandlungen ausgesetzt sind. Diese genetischen Varianten, kombiniert mit psychiatrischen Diagnosen der Eltern, erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Missbrauch und Vernachlässigung. Die Studie zeigt, dass 5,6 % der Kinder mit dem höchsten genetischen Risiko für ADHS Misshandlungen erlebten, verglichen mit nur 3,3 % in der Gruppe mit niedrigem genetischen Risiko.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist der Einfluss der elterlichen psychischen Gesundheit. Kinder, deren Eltern eine psychiatrische Diagnose haben, sind einem noch höheren Risiko ausgesetzt. Die Forscher fanden heraus, dass in der Gruppe mit hohem genetischen Risiko die Wahrscheinlichkeit von Misshandlungen auf 5,7 % anstieg, wenn die Eltern eine psychiatrische Diagnose hatten, im Vergleich zu 2,5 %, wenn die Eltern keine Diagnose hatten.
Interessanterweise zeigt die Studie auch, dass Mädchen häufiger von Misshandlungen betroffen sind als Jungen, jedoch nicht aufgrund genetischer Faktoren. Dies deutet darauf hin, dass gesellschaftliche oder soziale Faktoren eine Rolle spielen. Die Forscher betonen, dass die Schuld niemals beim Kind liegt und dass genetische Prädispositionen nicht zwangsläufig zu Misshandlungen führen.
Diese Ergebnisse sind besonders relevant für Fachleute in der Psychiatrie und Genetik, die die Interaktion zwischen genetischen und Umweltfaktoren besser verstehen möchten. Die Studie hebt hervor, dass genetische Faktoren das Risiko für Kindesmisshandlung erhöhen können, insbesondere bei ADHS, und dass diese Erkenntnisse helfen könnten, frühzeitige Interventionen und Unterstützung für gefährdete Kinder zu entwickeln.
Die Forschung basiert auf der Analyse von polygenen Scores, die die Anzahl der genetischen Varianten in einem Individuum messen, die mit bestimmten psychiatrischen Diagnosen oder Merkmalen assoziiert sind. Diese Scores wurden verwendet, um genetische Unterschiede zwischen Gruppen zu untersuchen und das absolute Risiko für Kindesmisshandlung zu berechnen.
Die Studie zeigt, dass genetische Faktoren in Kombination mit bekannten Risikofaktoren wie elterlicher psychischer Erkrankung zu einem besonders hohen Risiko für Kindesmisshandlung führen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, sowohl genetische als auch umweltbedingte Risikofaktoren zu berücksichtigen, um gefährdete Kinder besser zu unterstützen.
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