LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Menschen mit einem höheren Sterberisiko dazu neigen, sich weniger um die Zukunft zu kümmern. Diese Erkenntnisse stammen aus Untersuchungen, die das Verhalten von Personen analysierten, die Lebensversicherungen abgeschlossen haben.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurde untersucht, wie sich das von Versicherungen bewertete Sterberisiko auf das Verhalten von Menschen auswirkt. Die Forscher Aaron W. Lukaszewski und Joseph H. Manson analysierten Daten von Personen, die Lebensversicherungen abgeschlossen hatten, und stellten fest, dass diejenigen mit einem höheren Sterberisiko eher dazu neigen, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und weniger an die Zukunft zu denken. Diese Personen zeigten eine höhere Impulsivität, waren weniger gewissenhaft und weniger bereit, zukünftige Konsequenzen zu berücksichtigen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Evolution and Human Behavior veröffentlicht. Die Studien umfassten Teilnehmer, die in den letzten Jahren Lebensversicherungen abgeschlossen hatten und deren Sterberisiko von den Versicherungen bewertet wurde. Die Forscher nutzten diese Bewertungen als objektive Maßnahme für das Sterberisiko und untersuchten, wie sich dieses auf die Verhaltensweisen der Teilnehmer auswirkte. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen mit einem höheren Sterberisiko eher zu einem ‘schnellen Lebensstil’ neigen, der durch kurzfristige Ziele und impulsives Verhalten gekennzeichnet ist. Diese Verhaltensweisen könnten evolutionär bedingt sein, da in unsicheren oder gefährlichen Umgebungen das Streben nach sofortigen Belohnungen vorteilhafter sein kann. Interessanterweise korrelierten die subjektiven Einschätzungen der Teilnehmer über ihre eigene Lebenserwartung nicht mit den objektiven Bewertungen der Versicherungen. Dies deutet darauf hin, dass persönliche Erfahrungen und Überzeugungen einen größeren Einfluss auf die Wahrnehmung der eigenen Lebenserwartung haben könnten als medizinische Daten. Die Studie wirft wichtige Fragen über die psychologischen Mechanismen auf, die das Verhalten von Menschen mit hohem Sterberisiko beeinflussen. Sie legt nahe, dass solche Personen möglicherweise eine psychologische Orientierung entwickeln, die unmittelbare Belohnungen priorisiert und langfristige Planung vernachlässigt. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für das Verständnis von Entscheidungsprozessen und Gesundheitsverhalten haben, insbesondere bei Personen, die größeren gesundheitlichen oder umweltbedingten Risiken ausgesetzt sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Forschung korrelativ ist und keine kausalen Schlussfolgerungen zulässt. Es bleibt unklar, ob ein höheres Sterberisiko zu einer gegenwartsorientierten Denkweise führt oder ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale das Verhalten beeinflussen, das das Sterberisiko erhöht.
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