MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass natürliche Hormonschwankungen während des Östruszyklus die Struktur und Aktivität von Neuronen im Hippocampus von Mäusen dramatisch verändern. Diese Region des Gehirns ist entscheidend für Lernen und Gedächtnis.

Die jüngsten Forschungen der Universität von Kalifornien in Santa Barbara haben aufgedeckt, dass natürliche Hormonschwankungen während des Östruszyklus die Struktur und Funktion von Neuronen im Hippocampus von Mäusen erheblich beeinflussen. Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Neurowissenschaften, die Kognition und die personalisierte Medizin haben.

Mit Hilfe fortschrittlicher Lasermikroskopie beobachteten die Forscher, dass hohe Östrogenspiegel die Dichte der dendritischen Dornen um 20 bis 30 % erhöhen und die Signalweiterleitung in Neuronen verbessern, was für die synaptische Plastizität entscheidend ist. Diese Veränderungen verbesserten die Stabilität und Präzision der sogenannten ‘Ortszellen’, die Tieren helfen, mentale Karten ihrer Umgebung zu erstellen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass hormonelle Zyklen die Gehirnfunktion dynamisch formen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Verständnis der neuronalen Plastizität, sondern auch auf die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, die auf individuelle hormonelle Zyklen abgestimmt sind.

Die Forscher nutzten zweiphotonen-Laserscanning-Mikroskopie, um die Bildung und das Zurückschneiden dieser dendritischen Dornen bei Mäusen über mehrere vier-Tage-Zyklen zu verfolgen. Sie beobachteten viele neue Dornen während der Proöstrus-Phase, die dann im Verlauf des Zyklus wieder zurückgeschnitten wurden. Diese Veränderungen waren nicht subtil – die Dichte der Dornen variierte um 20-30 % im Verlauf des Zyklus, was Tausende von synaptischen Verbindungen für jedes Neuron darstellt.

Die funktionellen Konsequenzen dieser erhöhten dendritischen Dorndichte und der Rückwärtsausbreitung von Signalen wurden ebenfalls untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass während der Spitzenwerte von Estradiol das rückwärtsgerichtete Signal weiter in die Dendriten zurückreiste, was möglicherweise Auswirkungen auf die Plastizität hat – die Fähigkeit des Gehirns, neue neuronale Verbindungen zu bilden.

Diese Erkenntnisse haben auch starke Implikationen für den Menschen. Tatsächlich hat die Arbeit aus dem Labor von Mitautorin Emily Jacobs gezeigt, dass endokrine Rhythmen im Verlauf des Menstruationszyklus mit strukturellen Veränderungen im menschlichen Hippocampus verbunden sind. Dies deutet darauf hin, dass hormongetriebene Plastizität ein weit verbreitetes Phänomen ist und unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung endokriner Faktoren in der neurowissenschaftlichen Forschung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Verständnis der Beziehung zwischen hormonellen Zyklusfluktuationen und dem Gehirn nicht nur unser grundlegendes Verständnis der Gehirnbiologie erweitert, sondern auch neue Möglichkeiten für eine Medizin eröffnet, die nicht nur auf Individuen, sondern auch auf die Phase des Hormonzyklus abgestimmt ist.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Hormonelle Zyklen beeinflussen das Gehirn und fördern das Lernen
Hormonelle Zyklen beeinflussen das Gehirn und fördern das Lernen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
65 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
131 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Hormonelle Zyklen beeinflussen das Gehirn und fördern das Lernen".
Stichwörter Gehirn Geist Hippocampus Hormone Lernen Neurologie Neuron Neuroscience Neurowissenschaften östrogen
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Hormonelle Zyklen beeinflussen das Gehirn und fördern das Lernen" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Hormonelle Zyklen beeinflussen das Gehirn und fördern das Lernen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Hormonelle Zyklen beeinflussen das Gehirn und fördern das Lernen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    531 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs